Craig Verzone, Cristina Woods

Food Urbanism

Ausgabe: 2021 | 4
Food Urbanism

„Food Urbanism examines the complex relationship between food and the city, investigating how the thoughtful integration of food production into urban design and planning can achieve a form of new urban quality, measured by spatial character, community vitality, and ecological performance, all within a densifying city.“ (S. 9) Das schreiben Craig Verzone und Cristina Woods in einer kurzen Einführung, die auch den Entstehungsprozess des Bandes erklärt: Im Rahmen eines Schweizer Forschungsprojekts beschäftigten sie sich im Kontext ihrer  Initiative Food Urbanism und mit einem multidisziplinären Team drei Jahre mit „New Urban Quality“ und der Aufgabe von Konzept- und Strategieentwicklungen. Die Ergebnisse sind an dieser Stelle aufbereitet.

Es werden Kriterien vorgeschlagen, um die Qualität einer Stadt effektiv zu evaluieren: Unter „Urban Performance“, „Sustainbale Development“ und „Governance and Management“ sind unter anderem ökologische, ökonomische und soziale Faktoren, wie auch Organisationsstrukturen oder Fragen nach Lebensmittelproduktion und -distribution subsumiert. Ferner werden Anwendungsvarianten urbaner Agrikultur anschaulich analysiert und klassifiziert: Nach fünf Fragen findet eine erste Kategorisierung statt, bevor diese, in diverse Möglichkeitsbereiche aufgeschlüsselt, beantwortet werden: Wo können in der Stadt überhaupt Flächen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden? Wer beteiligt sich? Und welche Motivation steckt dahinter?  Findet die Beteiligung individuell, kollektiv oder professionell statt? Und wie groß sind die Nutzflächen? Schließlich finden sich zahlreiche Fallstudien – mit knapp 130 Seiten der ausführlichste Teil des Bandes –, bevor davon abgeleitete Schlussfolgerungen und Lerneffekte in einem prägnanten Manifest von zehn Punkten präsentiert werden: Dazu gehören beispielsweise auch die Notwendigkeit, Nachbarschaften von frühzeitig an Planungsprozessen zu beteiligen und bestehende Wissensstrukturen miteinander zu vernetzen.

Ein Essay von Andre Viljoen und Katrin Bohn bietet außerdem einen anregenden theoretischen Rahmen, indem er etwa urbane Agrikultur historisch kontextualisiert sowie die Komplexität  und Zusammenwirkung multipler Faktoren beleuchtet. Die vorliegende Publikation verstehen die beiden nicht zuletzt als sinnvolles Instrumentarium für all jene an, die Städte innovativ denken und an neuen Qualitätskriterien ausgerichtet sehen wollen. (S. 41)