
Das 2024 erschienene Buch „Neue Suburbanität – Stadterweiterungen in Zeiten der Reurbanisierung“ von Uwe Altrock, Henriette Bertram und Arvid Krüger beschäftigt sich mit dem namensgebenden Thema auf vielfältigste Weise. In einer umfassenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung werden Fragen über Standortsituationen, aktuelle Leitbilder, bis hin zu umsetzbaren und nicht umsetzbaren Anforderungen gestellt. Um diesem umfangreichen Forschungsrahmen gerecht zu werden, wird auf eine interdisziplinäre Vorgehensweise zurückgegriffen, die sowohl Stadt- und Regionalperspektiven als auch Freiraum- und Landschaftsplanung inkludiert und diese Bereiche nicht nur natur-, sondern auch sozialwissenschaftlich reflektiert.
Der sich daraus ergebende Sammelband an Forschungsergebnissen gliedert sich in drei Teile. Teil eins beschäftigt sich mit dem Thema der Standortwahl, sowie den dafür relevanten Akteur:innen. Teil zwei ergänzt diese Betrachtung um die Perspektive der Zielgruppen und Milieus, während Teil drei einen historischen Kontext auf Basis der Suburbanisierungspraxis des 20. Jahrhunderts herstellt. Dem Umfang dieser Analyse entsprechend, ist es unmöglich den Erkenntnissen dieses Sammelbands im Rahmen einer Rezension gerecht zu werden. Daher sei folgend bezüglich der inhaltlichen Auseinandersetzung nur eine kurze Zusammenfassung der allgemeinen Ergebnisse skizziert.
Die Autor:innen klären die Leser:innen darüber auf, dass das Thema der Stadterweiterung nicht mehr so gedacht werden kann, wie es im 19. und 20. Jahrhundert der Fall war. Viele neue Einflüsse definieren den Diskurs und werfen Fragen nach Umweltverträglichkeit, sozialer Gerechtigkeit und zeitgenössischer Organisation auf. Selbst dieses Spektrum spiegelt aber noch nicht die Dimension der Komplexität des Themas wider. Betrachtet man das „differenzierte Mosaik verfügbarer Ressourcen kollektiven Handelns“ (S. 370) welches Städte und ihr Umland ausmachen, wird klar, dass keine Fragen der nachhaltigen Entwicklung suburbaner Raumstrukturen einfach beantwortet werden können. Weshalb der Appell, der abschließend von den Autor:innen bezüglich der Relevanz fortschreitender Forschung formuliert wird, mehr als gerechtfertigt scheint.