Merzmensch

KI-Kunst

Ausgabe: 2025 | 2
KI-Kunst

Merzmensch (Vladimir Alexeev) liefert mit „KI-Kunst“ einen weiteren Band in der Wagenbach-Buchreihe „Digitale Bildkulturen“, die sich seit 2019 systematisch mit der ästhetischen, gesellschaftlichen und politischen Dimension von Bildphänomenen des Digitalen beschäftigt, so die Selbstbeschreibung, und dabei je kurzweiligen, niedrigschwelligen Input zu ausgewählten Themen liefert. In dieser Reihe also und mit diesem Buch erkennt der Kulturwissenschaftler, Publizist und Künstler einen Paradigmenwechsel in der kreativen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine, in der „Kunstgenese, in der Rezeption, im Selbstbewusstsein als Teil des kreativen Prozesses“ (S. 66). Auf knapp 80 Seiten bietet Merzmensch einen Überblick dazu, zum Begriff der KI-Kunst an sich, zu Kontroversen, zur technologischen Entwicklung: Hier begegnen wir etwa auch Pionier:innen der Digitalkunst und Computeranimation wie A. Michael Noll, Georg Nees, Frieder Nake, Vera Molnár oder Harald Cohen; in der Mitte des 20. Jahrhunderts siedelt der Autor also mit der so genannten Generativen Kunst die Vorgeschichte der Ära der KI-Kunst an und nähert sich schrittweise dem Status Quo, sprich der Nutzung so genannter Diffusionsmodelle, die ob einfacher Bedienung, Zugänglichkeit, und unzähliger visueller Möglichkeiten alles bisher Dagewesene übertreffen (vgl. S. 29).

Merzmensch bietet einen empfehlenswerten Einstieg ins Thema und ist sich der Schnelllebigkeit dabei mehr als bewusst. Seine vorläufige Conclusio daher, mit neugierig-offenem Blick auf das, was noch kommen wird: „Die letzten zehn Jahre haben gezeigt, welches Potenzial in der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine steckt. Und so erleben wir als Zuschauer*innen und direkt Beteiligte den Aufbruch in das neue Zeitalter. Das Zeitalter der kreativen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine“ (S. 66).