Naomi Kleins neuestes Buch richtet sich an Klimaaktivist:innen in aller Welt. Unterstützt hat sie dabei Rebecca Stefoff, eine Autorin, die darauf spezialisiert ist, wissenschaftliche Themen für eine junge Leserschaft aufzubereiten. So bietet das vorliegende Buch nicht unbedingt neue Klimafakten, es ist jedoch eine Art Hommage an die junge Klimabewegung, wie bereits das Eingangskapitel „Die Kinder nehmen die Sache in die Hand“ deutlich macht. Ziel ist es, Hoffnung zu geben: „Es kann einem Angst machen, wenn man sich mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt, doch lasst euch davon nicht aschrecken“, heißt es in der Einleitung. Und weiter: „Denn Tatsache ist auch, dass wir noch immer etwas gegen den Klimawandel unternehmen können.“ (S. 15)
In einfühlsamen Reportagen werden Engagierte aus allen Kontinenten porträtiert. Zu Wort kommen Greenpeace-Aktivist:innen, die Bewegung „Exxon Knew“ sowie Jura-Studierende der Harvard-Universität, die gegen Ölkonzerne protestieren ebenso wie Umweltschützer:innen an US-Highschools wie die „Ecowarriors“. Ein Kapitel widmet Klein den Standing-Rock-Sioux aus North Dakota, die sich für den Schutz ihrer Gewässer und die Verhinderung der „Dakota-Access-Pipeline“ einsetzen – diese wurde unter Barack Obama ausgesetzt, unter Trump aber 2017 in Betrieb genommen und transportiert Schieferöl aus dem Bakken-Schieferbecken. Porträtiert werden auch Initiativen für Klimaklagen, wie jene von 21 Jugendlichen aus zehn US-Staaten, die 2015 am Regionalgericht von Oregon die US-Regierung geklagt haben.
Neben diesen Porträts ist das reich bebilderte Buch ein Klimasachbuch für junge Menschen. In klarer, verständlicher Sprache wird erklärt, was die Welt erwärmt, wie Klima und Gerechtigkeit zusammenhängen, wie die Klimabewegung begann und was nun zu tun ist. Die Ideen eines weltweiten Marshall Plans sowie eines Green New Deal werden jugendgerecht vorgestellt. „Das Geld ist vorhanden – wenn die Notwendigkeit besteht und die Menschen nach solchen staatlichen Maßnahmen verlangen.“ (S. 209) Dieses Zitat belegt die zentrale Botschaft des Buches. Es liegt an engagierten Bürger:innen, an Bewegungen und kritischen NGOs, die notwendigen Weichenstellungen von Politik und Unternehmen einzufordern: „Wir können die Zukunft zum Guten wenden – wenn wir bereit sind, alles zu ändern.“ (S. 15)