Am 10. April 1995 ist die vom Rat der Europäischen Gemeinschaften beschlossene Verordnung über die „freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung" europaweit in Kraft getreten. Der vorliegende Sammelband, herausgegeben vom Umweltreferenten der Salzburger Wirtschaftskammer, Wolfgang Schörghuber, und dem für Umweltfragen zuständigen Mitarbeiter der IABG-Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft in Ottobrunn bei München, Jürgen Löbel, thematisiert die Auswirkungen und betriebliche Umsetzungen dieser Verordnung.
Die Autoren beschäftigen sich insbesondere mit der Frage, "wie das tatsächliche Erreichen einer umweltorientierten Unternehmensführung zu überprüfen ist". Entstanden aus der Idee der "Nachhaltigen Entwicklung", also des Wirtschaftens mit Rücksicht auf die Bedürfnisse künftiger Generationen, ist das Öko-Audit ein Werkzeug für die Führungsebene eines Unternehmens, um die Voraussetzungen für eine umweltbewußte Betriebsführung zu schaffen. Dieses Instrument umfassend anzuwenden, so W. Schörghuber in seinem einleitenden Beitrag, liegt "im ureigensten Interesse der Wirtschaft", gehe es doch darum, "den Produktionsfaktor ‚Natur' (die Umwelt) so zu nutzen, daß er auch für die Zukunft leistungsfähig bleibt und die Produktion von Gütern für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse weiterhin ermöglicht". Neben den Grundlagen der Erstellung einer Umweltbetriebsprüfung und einer ausführlichen Darstellung möglicher Fördermaßnahmen, die bis zu 50% der Auditierungskosten betragen können, wird besonders auch auf die Bedeutung der Umwelt-Audits für Klein- und Mittelbetriebe hingewiesen. die in einem eigenen Beitrag von Werner Franke (Landesanstalt für Umweltschutz in Karlsruhe) behandelt werden. Weitere Beiträge widmen sich der Funktionen des Umweltgutachters. dessen Tätigkeit letztlich darüber entscheidet. ob die Bemühungen eines Unternehmens durch die Eintragung des geprüften Standortes in das Standorteverzeichnis belohnt werden. sowie der praktischen Umsetzung der Verordnung auf Länderebene und in Betrieben. Dabei kommt der Aspekt eines wirksamen Energiemanagements als Teil des Umwelt-Audits ebenso zur Sprache wie die Bedeutung von Abfallwirtschaftskonzepten als Einstieg zur Einführung eines Umweltmanagement-Systems oder die Durchführung des Umwelt-Audits für Banken und Versicherungen. Insgesamt trägt die Öko-Audit-Verordnung einem ganzheitlich-nachhaltigem Wirtschaften im Sinne des Umweltschutzes Rechnung und bestätigt. daß sich Ökologie und Ökonomie längst nicht mehr widersprechen müssen.
A. A.
EU-Umweltaudits. Zukunftsfähige Geschäftsprozesse gestalten. Hrsg. v. Jürgen Löbel und Wolfgang Schörghuber. Berlin (u.a.): Springer-Verl., 1997. 245 S., DM 98, - / sFr 89, - / öS 715,-
getreten. Der vorliegende Sammelband, herausgegeben vom Umweltreferenten der Salzburger Wirtschaftskammer, Wolfgang Schörghuber, und dem für Umweltfragen zuständigen Mitarbeiter der IABG-Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft in Ottobrunn bei München, Jürgen Löbel, thematisiert die Auswirkungen und betriebliche Umsetzungen dieser Verordnung.