Die Klimaerwärmung zwingt uns zu handeln. Einer der wichtigen Stränge ist die Dekarbonisierung der Energieherstellung. Dafür brauchen wir Elektrizität aus klimafreundlichen Quellen und eine Mobilität, die nicht auf Verbrennern aufbaut. Wer von Elektromobilität redet, spricht schnell von Batterien. Vor allem Lithium-Ionen-Batterien werden heute benötigt. Dazu brauchen wir Graphit für die Anode, Lithium für die Kathode und bei den meisten Versionen entweder Nickel, Mangan, Kobalt oder Aluminium. Und jede Elektromobilität benötigt Kupferkabel in großen Mengen. Ernest Scheyder bespricht die ökonomischen und politischen Fragen, die diese Technik aufwirft. 2023 waren Chile und Australien die wichtigsten Produzenten von Lithium. Dieses für die Elektromobilität nutzbar zu machen, wurde oft von chinesischen Firmen übernommen. China ist selbst der weltgrößte Käufer von Kupfer und versucht, sich Vorräte des Metalls zu sichern. Diese stammen häufig neben Chile aus Peru. Nickel wiederum findet man auf unserem Planeten vor allem in Indonesien. Über die größten Vorkommen an Kobalt verfügt die Demokratische Republik Kongo. In den USA und in der Europäischen Union werden diese Metalle kaum gewonnen. Scheyder geht der Frage nach, warum die USA bei der Sicherung und Gewinnung dieser entscheidenden Rohstoffe ins Hintertreffen gerät. Er reist durch die USA, spricht mit Investor:innen, Ingenieur:innen aber auch Umweltschützer:innen. Denn jede Gewinnung dieser Metalle scheint einen hohen Preis zu haben. Der Eingriff in die Natur fügt ihr nicht nur vor Ort Schäden zu, sondern bedeutet Rückschläge für die Biodiversität. Deswegen berichtet Scheyder auch vom Abwägen in der Politik der USA, wie die Gewinnung der Rohmaterialen mit ökologischen Anforderungen balanciert werden könnte. Wenn es grünes Licht gibt, bedeutet das aber nicht automatisch den Erfolg des Projektes. Denn auch Arbeitskräfte sind für den Bergbau nicht leicht zu gewinnen. „Despite attempts to find alternate ways to produce metals for the green energy transition, there was no way around the fact that mining is loud, dangerous, and disruptive and will remain so for the foreseeable future, a reality that continues to fuel the global battle over our collective future“ (S. 298). Aber während wir abwägen, werden an anderer Stelle der Welt Minen genutzt, ihre Produkte gehandelt, die Natur zerstört, Arbeitskräfte schlecht bezahlt. Dabei nicht zu vergessen: Wir brauchen die Materialien für die Mobilitätswende. Und: Auch Seltene Erden sind endlich.