Gegen das fast allgegenwärtige Schlagwort von der Politikverdrossenheit, dem "Wort des Jahres" 1992, versammelt die in München als freie Autorin lebende Publizistin in diesem Taschenbuch 19 Beiträge, die aus unterschiedlichen Perspektiven, Temperamenten, Erfahrungen dazu auffordern, sich einzumischen, mitzugestalten, sich nicht ins Private zurückzuziehen. Zu Wort melden sich Journalisten (Jürgen Busche, Rainer Lingenthal, Herbert Riehl-Heyse, Norbert Seitz, Carola Stern), Universitätsangehörige (Ulrich Beck, Jens Reich), Kabarettisten (Dieter Hildebrandt, Gisela Oechelhaeuser, Werner Schneyder), Schriftsteller und Filmemacher (Doris Dörrie, Katrin Seybold, Johano Strasser), Mitglieder von Bürgerinitiativen, Interessenvertretungen und Politiker (Ignatz Bubis, Fee Czisch, Erhard Eppler, Heiner Geißler, Anke Martiny, Friedrich Schorlemmer).
Wenn man angesichts des Zustands unserer Welt und unserer Gesellschaft wieder einmal aus Empörung oder Verzweiflung nicht weiterweiß, können Sätze wie diese helfen: „Tu Gutes und es geht dir selber besser", "Wir schreiben Politik nicht ab, wir fordern sie ein", „Ich bin pessimismusmüde". "An den Gleichgültigen geht die Demokratie zugrunde", „Nichts macht so müde wie das, was wir nicht tun", "Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren", „Wer sich im Kleinen gebraucht fühlt, braucht das Große nicht zur Kompensation von Unwertgefühlen ", „Es ist ein gefährlicher Zustand, eine Sünde sogar, wenn man seinen eigenen Schmerz pflegt", "Wenn du mitmachst, sind wir schon zwei", "Wir haben eine Zukunft zu gewinnen".
Politiklust. Hrsg. v. Gabriele von Arnim.
München: Droemer, Knaur, 1974. 240 S. (Knaur Facts; 80045) DM 12,90/sFr 10,90/öS 99