Die Autoren dieses schmalen Bändchens suchen dem offenkundigen ökologischen Dilemma der Bodenkultur in geradezu sprichwörtlichem Sinn zu begegnen, indem sie das Übel konkret an der Wurzel packen. Nach einer einleitenden Darstellung des "Ökosystems Boden" werden die Folgen der intensiven landwirtschaftlichen Einflußnahme auf die Bodengüte 'beschrieben. Das Ausmaß der Gefährdung einer durchschnittlich nur dreißig Zentimeter breiten Schicht wird verdeutlicht und Grundsätze des Bodenaufbaus vermittelt. Der Hauptteil gilt praktischen Hinweisen, die vielfach erprobt sind und dazu anregen, in Garten, Feld und Wald einen persönlichen Beitrag zur Gesundung der Erde zu leisten. Den Rasen durch eine Blumenwiese zu ersetzen, die Grundsätze des ökologischen Landbaus gegen die Verheißungen der konventionellen Landwirtschaft zu stellen oder aber beim sonntägigen Spaziergang durch das Aufsammeln von Holzresten einen kleinen, doch wesentlichen Beitrag zur Erholung des Waldes zu leisten: dies und vieles mehr wird empfohlen, um der Umweltverdrossenheit durch Engagement zu begegnen.
Die hier gemachten Vorschläge sind Folge einer weitreichenden Naturentfremdung, der die Autoren entgegenzuwirken suchen. Vieles sollte einer Gesellschaft, der es - angeblich? - um ökologische Anliegen ernst ist, selbstverständlich sein. Und doch ist der naturkundliche Elementarunterricht gerade in der Erwachsenenbildung dringend erforderlich. Auf der anderen Seite sollten dabei die Relationen der Naturzerstörung nicht übersehen werden: Während beispielsweise viele eifrige Brennholzsammler mit Tragekörbe durch die Wälder stapfen, bläst den malträtierten Bäumen in luftiger Höhe die schadstoffreiche Luft aus naheliegenden Schloten noch immer kräftig durchs todgeweihte Geäst.
Preuschen, Gerhardt: Das neue Bodenbuch. Ein Handbuch für Landwirte, Gärtner und alle, die die Natur lieben. Unter Mitarbeit von Ulrich Hampel u. Andrea Mathy. Frankfurt/ Main: S. Fischer, 1988. 122 S. (Fischer alternativ; 4062) DM 10,80/sfr 9,20/öS 84,20