Aufbruch nach Europa

Ausgabe: 1990 | 1

Der Countdown zum europäischen Binnenmarkt läuft. 1992 wird es nach dem Willen der Eurokraten keine zwölf nationalen, sondern nur mehr einen Markt für 320 Mio. Verbraucher geben. Europa muss, so wird behauptet, die Kleinstaaterei überwinden, um im Wettbewerb mit japanischen und amerikanischen Konkurrenten bestehen zu können. Die Auswirkungen auf Unternehmer, Arbeitnehmer und Verbraucher in der BRD will dieser Band verdeutlichen. Auf dem langen Marsch zum Gemeinsamen Markt kommt man aber bisher im Vorschriften-Dschungel nicht gerade im Express-Tempo voran. "In schlappen elf Jahren einigten sich die Europäer auf eine Norm, die eindeutig festlegt, wann ein Kind nun Fieber hat und wann nicht." Unbeeindruckt ob des Schneckentempos ist es erklärtes Ziel, bis 1992 aus ungefähr 20000 Normen der Einzelstaaten 1500 Europa-Regeln zu machen. Denn glaubt man den Experten, so entstehen den Unternehmen durch unterschiedliche Normen und technische Vorschriften Kosten von 351 bis 517 Mia. DM. Nicht nur die Aufgabe des Gewohnten wird manche zu Verlierern machen. Auch die Befürchtungen der Umweltschützer sind nicht völlig aus der verpesteten Luft gegriffen und die sozialen Folgen kaum abzusehen. Sicher ist auch, dass nicht alle Unternehmer am prognostizierten 7%igen Wachstum mitnaschen werden. Aus der Fülle an Literatur zu diesem Thema sei ein praktischer Ratgeber genannt, der inhaltliche und technische Anforderungen der EG-Forschungsförderung, Antragsfristen, Auswahlkriterien, Informationsquellen u.a. anführt, die für eine erfolgreiche Bewerbung entscheidend sind: Forschungs- und Technologieförderung der EG. Kommission der EG (Hrsg.). Bonn: Economica Verl., 1989.180 S., (Unternehmenspraxis in der EG; 5) Darüber hinaus sei noch auf die Reihe "Umweltschutz für Unternehmer" hingewiesen: Kuhlmann, Albert: Was der Unternehmer vom Umweltschutz wissen sollte. Köln: Verl. TÜV Rheinland, 1989. 116 S.  

Aufbruch nach Europa. "1992" Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Vorkötter, Uwe (Hrsg.). Stuttgart: Poeschel, 1990. 192 S., DM 39,80/ sFr 33,70/ öS 310,40