Encyclopaedia of Social Inventions

Ausgabe: 1990 | 1

"Mehr als 500 der besten Ideen aus der ganzen Welt, neue (...) Visionen, Systeme, Dienstleistungen und Projekte, um soziale Probleme in Angriff zu nehmen und die Lebensqualität zu verbessern" - der Untertitel dieses Bandes ist nicht eben ein Beispiel britischer Zurückhaltung. Bei genauerem Hinsehen haben die Herausgeber auch keinen Grund zu falscher Bescheidenheit, denn was sie in 24 Kapiteln zu Theorie und Praxis sozialer Erfindung zusammengetragen haben, ist über weite Strecken anregend und durchwegs informativ. Schul- und Bildungswesen, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, all das sind soziale Erfindungen, an die wir uns gewöhnt haben, ohne daran zu denken, dass neue Ansätze gefunden und erprobt werden müssen, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Auch wenn es ,,50 Jahre dauert, bis eine pädagogische Innovation in nur 50% aller Schulen Anwendung findet", so ist die aus Zeitschriften, Büchern und der Korrespondenz des Instituts zusammengestellte Sammlung ein ermutigender Beweis für die Vielfalt des Möglichen. In insgesamt 20 Abschnitten - von der Erziehung über (partnerschaftliche) Konfliktlösung bis zu Ökologie und Transport sind fast alle relevanten Bereiche benannt. Einzig der Nord-Süd-Konflikt wurde leider zu wenig berücksichtigt. Für wen ein "Brainstorming-Salon" zu kurios, ein Telepathie-Netzwerk gar verdächtig ist, der wird durch eine Fülle von Adressen mehr als entschädigt. (Zum Preis von 14,50 Pfund zu beziehen über The Institute for Social Inventions, 24 Abercorn PIace, London NW8 9XP.)  

Encyclopaedia of Social Inventions. Albery, Nicholas (Ed.). London: Institute for Social Inventions, 1989. 294 S., DM 37,70/ sFr 33,40