Robert Jungk. Ein Nachruf

Ausgabe: 1994 | 3
Robert Jungk. Ein Nachruf

Editorial 3/1994

Robert Jungk ist tot. Sein Geist, seine Ideen, seine Hoffnung leben weiter.

"Was Immer passiert, denkt daran, dass ich ein erfülltes und glückliches Leben gehabt habe", gab er seinem Sohn Peter und damit uns allen als Trost. Die Mühsal des Lebens nach seinem Schlaganfall vor über einem Jahr machte es Ihm leichter, Abschied zu nehmen. Aber er erwartete noch die Geburt seiner Enkeltochter Adah mit Freude. Robert Jungk wurde von seinen Gegnern in unglaublicher Weise persönlich diffamiert ein untauglicher Versuch. die geistige Auseinandersetzung mit ihm zu unterdrücken. Robert Jungk. der warmherzige und sensible Freund, der die Welt als Schöpfung erkannte, wollte die Menschen untereinander und mit der Natur versöhnen und setzte sich deshalb ein für Frieden und Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie. soziale Gerechtigkeit und eine menschenfreundliche Wirtschaft, für die Erhaltung unserer Umwelt, für Toleranz und Solidarität. Deshalb sein kompromissloser Widerstand, seine Aufrufe. sich zu wehren, aber auch das Aufzeigen von Alternativen und Auswegen, sein Einsatz für Phantasie und Kreativität. Robert Jungk hat nach seiner erzwungenen Flucht und einem langen Leben auf Wanderschaft schließlich in Salzburg eine Heimat gefunden - und blieb zugleich in der ganzen Welt zu Hause. In Salzburg gründete er seine Stiftung, die Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen. die in seinem Sinne arbeiten und sein Werk fortsetzen wird durch:

  • Weiterführung der Bibliothek, der Zeitschrift PRO ZUKUNFT und Entwicklung der DATENBANK DER HOFFNUNG,
  • Förderung, Monitoring, Vermittlung und Dokumentation von ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN,
  • Durchführung von zukunftsbezogenen VERANSTALTUNGEN,
  • Herausgabe von Publikationen wie z. B. dem KATALOG DER HOFFNUNG,
  • PROJEKTE u. a. die Bearbeitung des wissenschaftlichen Nachlasses von Robert Jungk, über den auch seine Frau Ruth wacht. Robert Jungk ist tot, sein Geist, seine Ideen, seine Hoffnung leben weiter!

Georges Bernanos lässt Gott sagen: Ohne Glauben können die Menschen nicht leben, Liebe macht sie glücklich - aber die Hoffnung ist das Größte: Dass es Menschen gibt, die hoffen, ist wirklich erstaunlich. Robert Jungk war ein Hoffender!