Kritische Analyse der "Neuen Kronenzeitung"

Ausgabe: 1992 | 1

Mit einem Leseranteil von mehr als 38% der Gesamtbevölkerung Österreichs das wohl mächtigste Printmedium der westlichen Hemisphäre, ist die "Neue Kronenzeitung" nicht nur in dieser Hinsicht ein Phänomen. Das unverkennbar vom Miteigentümer und Herausgeber geprägte Blatt in kleinem Format, für eine Leserschicht mit reduziertem Blickwinkel gemacht, berichtet nicht nur, es macht auch Geschichte, Sich mit dem Streben des Herausgebers identifizierend - "Das Ziel ist die Auflage und der Erfolg" - wird dem Leser suggeriert, in welche Richtung seine Weitsicht sich entfalten soll. Die Verquickung von Information und Ideologie hat System. Mit welchen journalistischen Tricks dies bewirkt, und nach welchem Schema dabei vorgegangen wird, weisen die Autoren dieses Bandes - durchwegs hochkarätige Publizistikexperten - anhand einer Analyse der spektakulärsten Beispiele und gängigsten Varianten schlüssig nach. Etwa an der Berichterstattung über die Dritte Welt; über die Inszenierung der Begräbnisfeierlichkeiten für Exkaiserin Zita sowie anhand der Langzeit-Berichterstattung in Sachen Waldheim und Lainz, wobei das letztgenannte Thema den breitesten Raum einnimmt. R. T

Das österreichische Format. Kulturkritische Beiträge zur Analyse des Medienerfolges "Neue Kronenzeitung". Hrsg. v. Peter A Bruck. Wien: Wiener Journal Zeitschriften-Verl., 1991.228 S., DM 35,90/ sFr 30,40 / öS 280

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