Giftige Agrochemie und ihre Folgen

Ausgabe: 1988 | 4

Auch dieser aufsehenerregende, 1986 erstmals erschienene Report enthält eine Übersicht über die wichtigsten Substanzen, Präparate und ihre unbeabsichtigte Wirkung auf Mensch und Tier. Bedeutender, und auch heute noch von erschütternder Aktualität ist der Bericht jedoch aufgrund der Informationen über die Geschäftspraxis der internationalen Agrochemie-Konzerne. Wie abhängig der Bauernstand, wie fragwürdig die Festsetzung zulässiger Giftquoten in Nahrungsmitteln in Anbetracht der unbekannten Langzeitwirkungen, wie eindeutig menschenverachtend die Exportpraxis der Chemie-Multis und wie offenkundig unser Wohlstand zu Lasten der Dritten Welt erwirtschaftet ist, wird verdeutlicht.

Die von den Autoren aktualisierte Ausgabe berücksichtigt die jüngste Entwicklung des legalisierten Geschäfts mit dem Gift: Nachdem eine Reihe hochproblematischer Substanzen zumindest in Deutschland und Österreich verboten wurde, ist zu vermuten, daß der mutige Blick hinter die schmutzigen Kulissen der Branche nicht ohne Wirkung geblieben ist. Und dennoch: Der Einsatz für eine gesündere Umwelt und Lebensbedingungen, die auch den Armen ein Recht auf Selbstbestimmung gewährt, muß verstärkt werden. Informationen wie die hier vorliegenden sind dazu unerläßlich.

Ernst, Andrea; Langbein, Kurt; Weiss, Hans: Gift-Grün. Chemie in der Landwirtschaft und die Folgen. München: Deutscher Taschenbuch Verl., 1988. 242 S. (dtv Sachbuch; 10914) DM 13,80/sfr 11, 70/öS 107,60