Mit seiner ethischen Grundlegung zur Gentechnologie und Humangenetik kommt Balkenohl, Theologieprofessor und Autor zahlreicher moraltheologischer und sozialethischer Veröffentlichungen, wiederholten Aufforderungen nach, die in seinen Vorlesungen geäußerten Thesen schriftlich niederzulegen. Es geht ihm dabei vor allem um die Frage, was der Mensch ist und "was der Mensch im Leben eines anderen Menschen sowie in der gesamten Lebens- und Schöpfungsordnung bewirken kann und darf". Im Sinne des Autors müssen alle wichtigen bzw. lebensentscheidenden Fragen auf der Gewissensethik aufbauen. Nach der Darstellung ethisch-theologischer Grundsatzfragen wird im Einzelnen auf die Gefahren und Sicherheitsprobleme der Gentechnologie und Humangenetik hingewiesen. Besonders problematisch scheint die gewaltsame Durchbrechung von Artbarrieren durch Gentransfer. Eingehend beschäftigt sich Balkenohl mit der In-vitro-Fertilisation. Die hinlänglich bekannte Position der Kirche in dieser Frage wird unterstrichen. Besonders unzeitgemäß gibt sich der Autor bei der Beurteilung der heterologen In-vitro-Fertilisation (bei Nicht-Eheleuten), denn dadurch könnte "der rechtlichen und faktischen Anerkennung nichtehelicher Lebensgemeinschaften Vorschub" geleistet werden. Insgesamt hält er die" Instruktion der Kongregation für die Glaubenslehre ... " für eine ausreichende Orientierung hinsichtlich der Zulässigkeit der Techniken künstlicher Fortpflanzungen. Gentechnologie Wissenschaft: Ethik
Balkenohl, Manfred: Gentechnologie und Humanethische Orientierungen. Stein am Rhein: Christiana-Verl., 1989. 1325., DM 14,-/sFr 12,-/öS 109,20