Familienformen im sozialen Wandel

Ausgabe: 1991 | 3

Auch heute noch gehören die Leitbilder der modernen bürgerlichen Kleinfamilie, die bis in die Mitte der sechziger Jahre dominiert hat, zu jenen konventionellen Mustern, die von der Mehrheit der Bevölkerung als erstrebenswert angesehen werden. In der Praxis jedoch ist neben Ehe und Familie eine Vielfalt von alternativen Partnerschafts- und Lebensformen entstanden, zu deren Wahl die Menschen jeweils aus den verschiedensten Gründen motiviert werden. Zu diesen gehören neben einem veränderten Selbstverständnis der Geschlechter auch außersubjektive Gründe, wie etwa wirtschaftliche oder sozialpolitische Zwänge. So lässt einerseits die heutzutage starke Betonung des affektiven Charakters der Paarbeziehung eine Legalisierung oft überflüssig erscheinen, während es, vor allem auf Seiten der wirtschaftlich schwachen Gesellschaftsschichten, häufig Karenzgeld- und Sozialhilferegelungen sind, die eine Legalisierung blockieren. Die Ursachen, Hintergründe und Perspektiven der in Bewegung geratenen Partnerschafts- und Familienformen ausführlich untersuchend, bedient sich der als Soziologe an der Universität Göttingen lehrende Autor einer Fülle empirischen Materials und ergänzt umfangreich herangezogene statistische Daten durch Aussagen Betroffener. 

Peukert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. Opladen: Leske + Budrich, 1991. 237 S., DM 20,- / sFr 17,- / öS 154,40