Die Notwendigkeit einer unabhängigen Umwelttoxikologie

Ausgabe: 1991 | 1

Die Belastung von Luft, Wasser, Boden und Nahrungsmitteln durch Schadstoffe führte zur Entwicklung einer eigenen wissenschaftlichen Disziplin, der Umwelttoxikologie. Die Ergebnisse dieser Wissenschaft kommen manchen Interessengruppen sehr ungelegen, ihre Veröffentlichung zur besseren Information und Sensibilisierung der Bürger stößt daher auf Hindernisse. Hier setzt die Intention der Autoren, anerkannte Vertreter des Faches an den Universitäten Kiel und TU Berlin, an: sie berichten von diesen Konflikten und wollen damit die Notwendigkeit, die Aufgaben und die Arbeitsmethoden der Umwelttoxikologie einer breiteren Öffentlichkeit bekanntmachen. Das Buch setzt diese Absicht in gut lesbarer, kompakter und durch anschauliche Diagramme und Fallbeispiele unterstützter Weise um und macht so seinen abschließenden Appell für Prävention statt Reparatur überzeugend plausibel. Zahlreiche Literaturhinweise und ein Anhang mit OECD-Richtlinien und einer Chronologie aller „Störfälle" im Rhein schließen den Band ab. Eine übersichtliche und engagierte Einführung und zugleich ein Stück Geschichte einer jungen Wissenschaft, die sich gegen Industrie, Behörden und Politik erst durchsetzen muss. 

35 Wassermann, Otmar; Alsen-Hinrichs, Carsten; Simonis, Udo E.: Die schleichende Vergiftung. Die Grenzen der Belastbarkeit sind erreicht. Die Notwendigkeit einer unabhängigen Umwelttoxikologie. Frankfurt/M.: Fischer, 1990. 160 S. (fischer alternativ) DM 12,80/ sFr  10,80 / öS 99,80