Seit 1967 verfolgt Jürgen Voigt das Schicksal bedrohter Lebensräume und Ressourcen an verschiedensten Plätzen der Erde: die Regenwälder in Südamerika, der Korallenriffe auf den Philippinen, Wüstengebiete in Afrika, Iran und Israel, aber auch die Verarmung der Vegetation in Deutschland. Dramatische Beispiele der Zerstörung, des vom Menschen verursachten Niedergangs von Kultur und Natur an allen Ecken und Enden. Und doch spürt der Autor überall Menschen auf, die nach sanften Alternativen suchen, die Mensch und Natur überleben lassen: Ein Institut mitten im Urwald Venezuelas untersucht Möglichkeiten der schonenden Nutzung des Regenwaids, Ökologen einer kleinen Universität auf den Philippinen versuchen die Fischer, die ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstören, mit anderen Wirtschaftsweisen vertraut zu machen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind da, die Zusammenhänge hinlänglich bekannt, und immer wieder stellt sich die Frage, warum es Politikern so schwerfällt, weitblickend für die Zukunft zu handeln und zu planen. Das Buch erschien in Begleitung zur sechsteiligen Fernsehserie "Sind wir noch zu retten" die im März/April dieses Jahres im ZDF ausgestrahlt wurde. Dementsprechend sind die Abschnitte in zahlreiche Kapitel gegliedert, die im Stil lebendiger Reiseberichte ausgesprochen kurzweilig zu lesen sind. Die häufige Verwendung lateinischer Pflanzennamen, auch in Fällen, wo deutsche gängige Bezeichnungen existieren, ist indes nicht einleuchtend, befremdlich auch, wenn es der Autor dabei nicht so genau nimmt, und z. B. die Kraken zu den Fischen zählt (Weichtiere).
Voigt, Jürgen: Aus dem Logbuch des Raumschiffs Erde. Göttingen: Lamuv, 1991.3205., DM 29,80/ sFr 25,30 löS 232,40