Asyl. Fremde in der Festung Europa

Ausgabe: 1993 | 4

Nach Lektüre der hier festgehaltenen Interviews mit Migranten aus vielen Ländern wird klar, was bzw. wer die bedrohlichsten Feinde dieser Menschen sind: zunehmend restriktive Asylgesetzgebung und radikalisierte einzelne' und Gruppen. Sollen in Zukunft die größten Härten für alle Beteiligten ausgeschlossen werden, gilt es, auf allen Ebenen aktiv zu werden, Zusammenarbeit ist gefragt. Das berühmte Boot ist dann nicht mehr voll, so auch Adolf Muschg in seinem Beitrag, wenn die westliche Staatengemeinschaft effektive Schritte unternimmt, den menschenwürdigen Verbleib in den jeweiligen Heimatländern zu ermöglichen, durch Wirtschaftshilfe ebenso, wie durch die tatsächliche Durchsetzung der Menschenrechte. Wenn sich die Staaten darüber hinaus nicht gegenseitig die Verantwortung für Problemlösungen und Migrantenaufnahmen zuschöben, sondern eine gemeinsame Lösung fänden, die bis zum alltäglichen Zusammenleben eine liberale Asylanten-Gesetzgebung ermöglicht, die den subjektiven Bedrohungsdruck auf Migranten und ursprüngliche Bevölkerung reduziert. S. Sch.

Asyl. Fremde in der Festung Europa. Hrsg. v. Johanna Jäger-Sommer. Zürich: Benziger-Verl., 1993.244 S., DM 25,- / sFr 21,20/ öS 195