Greenpeace Report 1989

Ausgabe: 1989 | 3

Es begann 1971 mit Protesten gegen die Atombombenversuche der USA. Bis zum Ende der 70er Jahre gab es große Kampagnen zur Rettung der Wale und Robben, gegen Atommüllversenkung, gegen die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennstäbe und gegen die chemische Verseuchung unserer Umwelt. Waren es zu Beginn nur einige wenige, so zählt Greenpeace heute weltweit drei Millionen Unterstützer. Im vorliegenden Report erzählen Greenpeacer über ihre Aktionen, aber auch von der Alltagsarbeit, die weniger mediengerecht ist. Dabei werden die Hintergründe, der Ablauf und die Erfolge bzw. Mißerfolge von Aktivitäten wie Schlauchbootaktionen, Blockaden, Protestmärschen oder Aufbau der Greenpeace-Forschungsstation in der Antarktis beschrieben. Seit, 1980 gibt es Greenpeace auch in der BR Deutschland. Die erste Aktion richtete sich damals gegen die Dünnsäureverklappung. Es folgten Aktionen gegen die hochgiftigen chlorierten Kohlenwasserstoffe und gegen die Verschmutzung der Nordsee. "Am 24. Juni 1981 stiegen zum ersten Mal Greenpeacer - und Umweltschützer überhaupt - auf einen Schornstein, der giftige Schwaden entließ. Ziel war das Chemiewerk Boehringer in Hamburg, das das Insektenvernichtungsmittel Lindan und ein Entlaubungsmittel, seit dem Vietnamkrieg bekannt als Agent Orange, produzierte. Die Herausgeberin dieses Bandes, selbst im Vorstand von Greenpeace Deutschland, gibt sich resümierend über den. Erfolg gedämpft optimistisch: Wir können die Umweltzerstörung verlangsamen. 1983 haben Naturschützer eine Unterbrechung der Robbenmassaker (jährlich ca. 300000 Jungrobben) erreicht. Der erste Erfolg gelang bereits im Frühjahr 1975, als Frankreich die oberirdischen Atombombentests auf dem Mururoa-Atoll einstellte. Angesichts der immer noch notwendigen Kampagnen für unsere Umwelt - und das ist eine der Hauptzielsetzungen von Greenpeace - können die Teilerfolge nur Ansporn zu noch mehr Aktivität sein. "Die Stärke von Greenpeace liegt darin, in vielen Ländern gleichzeitig auf eine Wunde zu drücken und ökologische Zusammenhänge sichtbar zu machen. Nur mit wenigen Themen und guter Koordination können wir schnell und effektiv handeln.

Wir kämpfen für eine Welt, in der wir leben können. Greenpeace Report 5. Hrsg. v. Monika Griefahn. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1989. 197 S. (rororo aktuell; 12602)