Die unsichtbare Revolution in Entwicklungsländern

Ausgabe: 1992 | 2

Das Eigentumsrecht Perus weist gravierende Mängel auf, den Armen ist der Zugang zur politischen Macht verbaut. Parallelen zu anderen Entwicklungsländern zeigen, dass es nicht genügt, das System der freien Marktwirtschaft einzuführen ohne gleichzeitige Errichtung moderner politischer und juristischer Institutionen. Bewusst wendet sich der Autor gegen politische Leitlinien und Konzeptionen der konservativen, bürgerlichen oder rechten Parteien. ... "von unten", aus Sicht der Informellen, also denjenigen, die keinen Rechtsschutz in Anspruch nehmen können, werden die eklatanten Schwächen des Gesetzeskörpers und der Institutionen der Entwicklungsländer aufgezeigt. Die konkrete Beschreibung der Rechtshindernisse und die darauf abstützenden Reformvorschläge für Gesetz und Verwaltung sind wesentliche Anliegen des Autors. Es geht ihm v.a. darum, dem informellen Sektor einen gesetzlich abgesicherten Handlungsspielraum innerhalb eines effizienten und produktiven Wirtschaftssystems zu schaffen. Dabei wendet er sich gegen rein ideologische oder populäre politische Richtungen, welche Erklärungen und Lösungen für das Phänomen der Armut in Asien, Afrika und Lateinamerika versprechen. Sichere Eigentumsverhältnisse, Gewährung von Krediten an alle Bevölkerungsgruppen und eine Verwaltungsreform durch Vereinfachung der Strukturen soll ein breit abgestütztes Privatunternehmertum ermöglichen. R.N.

Soto, Hernando de: Marktwirtschaft von unten. Die unsichtbare Revolution in Entwicklungsländern. Zürich u.a.: Orell Füssli, 1992.316 S., DM 39,80/sFr34,-/öS 310,50