Die "Revolution der Barfüßigen" gilt auch nach der Umweltkonferenz in Rio als eine der wenigen Hoffnungen auf eine tragfähige Entwicklung. Die Möglichkeiten und Grenzen der sogenannten Graswurzel-Bewegung werden anhand von Beispielen, Interviews und Analysen dargelegt. Die meisten Basisinitiativen und Selbsthilfegruppen in Afrika, Asien und Lateinamerika sind unspektakulär "überlebenskreativ", einige international bekannt und gewürdigt durch den Alternativen Nobelpreis. Gemeinsam ist ihnen das Handeln vor Ort dort, wo offizielle Entwicklungshilfe gescheitert ist. Ziel ist die Beseitigung von Hunger und Ausbeutung sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur. Einige der bekanntesten Repräsentanten der Bewegung sind Chico Mendes und das Movimento Sem Terra in Brasilien (die "Bewegung der Landlosen" hat bisher 95000 Familien Land gegeben), die Greenbelt-Bewegung in Kenia oder die Self-Employed Women’s Association (SEWA) gegen Ausbeutung von Frauen In Indien. Wenig bekannt sind Gruppen wie "Naam" in Burkina Faso "für das Gemeinwohl der Dörfer" oder der Verband der Dorfunternehmer in Togo. Zu deren Aktivitäten gehören die Errichtung von Wasserreservoirs, Straßen und Brücken, Lagerräumen, Mühlen u.a. m. Erwähnenswert auch die zahllosen Initiativen von Frauen, etwa der Gemüsebäuerinnen in Senegal, der Weberinnen in Burkina Faso oder Busunternehmerinnen am Kilimandscharo. AA
Zum Beispiel Selbsthilfe. Red.: Brigitte Pilz. Göttingen: Lamuv-Verl., 1992. 112 S. (Süd-Nord, Lamuv TB; 114) DM 9,80 I sFr 8,30 I öS 76,40