Das faltige Gesicht einer von Alter und Würde gezeichneten Frau, deren Scheitel das zum Kopf tuch geformte Sternenbanner schmückt; die Anmut der mit zeremoniellen Gewändern geschmückten Tänzer, kontrastiert von einer Halde rostiger Fässer, die der wehrlosen Natur hämisch ins Gesicht schlägt: Dieser Band vermittelt den Zwiespalt der Ureinwohner des nordamerikanischen Kontinents. Zugleich aber ist er Ausdruck eines neu sich entwickelnden Selbstbewusstseins, das weit davon entfernt ist, dem unwiderbringlich Vergangenen einer weithin zerstörten Kultur nachzutrauern. Vermittelt wird Zuversicht vor allem als Mahnung und noch lebendige Hoffnung auf friedliches Zusammenleben der Völker in Einklang mit der Natur. Die Attraktivität dieser Botschaft wird in Wort und Bild gleichermaßen deutlich. Das Plädoyer für eine "Erziehung zur Stille" und die Überzeugung, dass es um der Zukunft willen einer Vision, aber nicht dem Dollar nachzujagen gilt (Lame Deer), sind Gedanken, denen zu folgen sich lohnt.
Zieh einen Kreis aus Gedanken. Texte und Bilder aus dem Leben der Indianer. Ausgewählt, übertragen u. zusammengestellt v. Käthe Recheis u. Georg Bydlinski. Wien: Herder, 1990. 141 S., DM 44,70 / sFr38,-löS 349