Wie unsere Zukunft aussieht, hat sich Ulrich Eberl genauer angesehen. Der Münchner Wissenschafts- und Technikjournalist hat auf der ganzen Welt Beispiele der Entwicklung der „Smarten Maschinen“ studiert und sich darauf seinen Reim gemacht. Eberl neigt nicht zur Übertreibung, trotzdem ist sein Buch fesselnd zu lesen. Roboter machen ihm schon mal keine großen Sorgen. „Gewiss, die besten unter ihnen können jetzt laufen und klettern, und sie können sogar ein Auto lenken. Sie öffnen Türen, drehen an Ventilen und benutzen Bohrmaschinen, doch das meiste davon machen sie ferngesteuert.“ (S. 363)
Die eigentliche Revolution werde aus einer ganz anderen Ecke kommen und sie werde zunächst schleichend sein. „Überall werden uns intelligente Maschinen begegnen, sie werden Arbeitsplätze vernichten und neue schaffen, sie werden uns unter die Arme greifen und intellektuell herausfordern, sie werden Gesellschaftssysteme verändern und neue Sicherheitsfragen aufwerfen und sie werden den Kern unseres Selbstverständnisses treffen und uns neu darüber nachdenken lassen, wer wir Menschen sind und was unsere Bestimmung ist.“ (S. 364) Das sieht Eberl auf uns zukommen, sobald es gelingt, maschinelles Lernen, Robotik und künstliche Intelligenz zu kombinieren. Dann stelle sich die Frage an uns selbst, was ist unsere Großhirnrinde anderes als eine Intelligenz-„Maschine“ in unserem Kopf, in der alle kognitiven Prozesse bis hin zur Selbstreflexion und der Ausbildung eines Ich-Bewusstseins stattfinden?
Künstliche Intelligenz
Eberl, Ulrich: Smarte Maschinen. Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert. München: Hanser, 2016. 406 S., € 24,- [D], 24,70 [A] ; ISBN 978-3-446-44870-4.