Mobilität und Transport 2025+

Ausgabe: 2013 | 3

Die veränderte Stadt, wie sie zum Beispiel im Buch „Baustelle Zukunft“ beschrieben wird, bietet Chancen für eine neue Mobilität. Der Verkehrsklub Österreich hat die Broschüre „Mobilität und Transport 2025+“ vorgelegt. In dem Heft versuchen  Autorinnen und Autoren gesellschaftliche Entwicklungen, technische Möglichkeiten und ökologische Notwendigkeiten zusammenzutragen und daraus ein Bild für die Mobilität der Zukunft zu zeichnen.

Einige Fakten geben dabei Anlass zu Optimismus. So wird zum Beispiel nachgewiesen, dass der Motorisierungsgrad auch in den großen österreichischen Städten Wien und Graz zurückgeht. In Wien stehen „nur“ mehr 393 PKW pro tausend Einwohner herum (2012), 2004 waren es noch 410. In Graz ging der Wert von 495 auf 472 zurück. In kleineren Städten, auch in Salzburg, ist dieser Trend noch nicht zu verzeichnen (S. 13). Ein relevanter Faktor ist das Car- sharing, das in großen Städten an Bedeutung gewinnt. Auch die Anziehungskraft des PKW auf Jugendliche nimmt international ab. In Schweden sank der Anteil der Jugendlichen unter 25 Jahren, die einen Führerschein haben von 84 Prozent (1983) auf 68 Prozent (2008). Der Rückgang ist auch in den USA und in geringerem Ausmaß in Deutschland und Frankreich zu verzeichnen. Für Österreich liegen keine Zahlen vor (S. 14).

Der VCÖ argumentiert, dass es das Ziel sein müsse, die Anzahl der mit den KfZ zurückgelegten Kilometer in Österreich von 75 Milliarden 2010 auf 33 Milliarden im Jahr 2050 zu reduzieren. Der öffentliche Verkehr soll etwa die Hälfte dieser Kilometerreduktion übernehmen, ein weiteres Viertel soll durch Gehen und Radfahren erledigt werden. Das verbleibende Viertel sei durch bessere Raumplanung und ähnliche Maßnahmen einzusparen (S. 19).

Elektromobilität kann helfen, die verbleibenden Kilometer an KfZ-Verkehr und dessen Auswirkungen  auf die Umwelt zu entschärfen. Der VCÖ geht davon aus, dass vor allem bei Strecken von zwei bis 20 Kilometern 17 bis 26 Prozent der entsprechenden PKW-Fahrten durch Elektromobilität ersetzt werden könnten.

Und dann wäre da noch die Idee, auch im beruflichen Verkehr zu sparen. Wird Mitarbeitern zweimal wöchtentlich Home-Office zugestanden, so spart das knapp 550 Kilogramm CO2 pro Beschäftigtem. S. W.

 

 Mobilität und Transport 2025+. Hrsg. v. VCÖ. Wien: Eigenverl., 2013. (VCÖ-Schriftenreihe „Mobilität mit Zukunft“; 2/2013) 52. S., € 25,- [D, A], sFr 35,-

ISBN 3-901204-77-6