Mit Visionen zum unternehmerischen Erfolg

Ausgabe: 1995 | 1

Erfolg, zumal der unternehmerische, ist weder Glücksfall noch Geheimnis. Er läßt sich steuern, nein mehr noch: er kann geschaffen, und mit Erfolg auch zum Anliegen eines Teams gemacht werden. Freilich steht zur Bonsen - er hat eine Ausbildung an der Hochschule St. Gallen hinter sich und ist als Unternehmensberater tätig - mit dieser Meinung nicht allein dar. Die Art und Weise, wie er jedoch für seine Ansichten wirbt und für seine Thesen einnimmt, verdient hervorgehoben zu werden.

Mit klaren Worten wirbt der Autor für die vielfach bewiesene Kraft positiven Denkens, das sich - davon geht er aus - vor allem im Denken der Führungspersönlichkeit zu einer Vision entfalten sollte. Zwar ist dies weder leicht noch selbstverständlich, doch gibt zur Bonsen eine Reihe von Hilfsmitteln und überzeugende Beispiele zur Hand, die zeigen, wie sich die Energie Einzelner mit weitreichenden Zielen verbinden und zu einem gemeinsamen Anliegen machen läßt. Der Verfasser setzt auf" leadership " als Qualität "transformierender Führung" mit dem Ziel, "das Beste aus den Menschen zu machen"; er macht klar wie wichtig es ist Bedürfnisse und Zielvorstellungen klar und ehrlich - und nicht strategisch - zu formulieren. Ausführlich geht er auf die Bedeutung des offenen Dialogs ein, der im Gegensatz zur Diskussion kein konkretes Ziel hat, sondern Vertrauen und Offenheit fördern will, "absichtslos, spielerisch, kühl und entspannt". Als wesentliches Element der Vermittlung und Entwicklung einer gemeinsamen Vision benennt und beschreibt zur Bonsen das Instrumentarium der „Zukunftskonferenz". Dabei handelt es sich - der “Zukunftswerkstatt" in vielem vergleichbar - um eine “lern-. Visions- und Planungstagung" die für gewöhnlich in 2-3 Tagen mit bis zu 70 Personen abläuft. Der wesentliche Unterschied zur" Werkstatt" liegt darin, daß nicht drei, sondern fünf Phasen durchlaufen werden:

Vergangenheit: Wo kommen wir her?

  1. Umfeld: Welche Entwicklungen kommen auf uns zu?
  2. Gegenwart: Worauf sind wir stolz, was bedauern wir?
  3. Vision: Was wollen wir gemeinsam erschaffen?
  4. Umsetzung: Nahziele. Maßnahmen.

Plädiert sei an dieser Stelle für einen offenen Dialog über die Vorzüge der beiden Konzepte. Dem Autor dieses Titels ist Erfolg, und diesem Titel breite Resonanz zu wünschen.

W Sp.

zur Bonsen, Matthias: Führen mit Visionen. Der Weg zum ganzheitlichen Management. Wiesbaden: Gabler, 1994. 185 S. ca. DM / sFr 68, - / öS 531