In nur 30 Jahren wurde die Hälfte des weltweiten Bestandes der Regenwälder vernichtet. Die gesamte Fläche verringerte sich von 14 Mill. km2 auf 7 Mill. km". Wenn die Zerstörung weitergeht wie bisher, so wird es in 10 bis 15 Jahren so gut wie keinen Regenwald mehr geben. Diese bedrückenden Fakten sind uns aus den Medien bekannt, oft wissen wir auch beiläufig, wie es dazu kommt. Und doch ist uns in unseren geographischen Breiten dieser Lebensraum zu fremd, um das Problem wirklich verstehen zu können. Der Zoologe Reichholf formuliert treffend: "Der tropische Regenwald ist mehr als jeder andere Lebensraum der Erde vom Menschen missverstanden worden. Er zeigt eine schier unfassbare Fülle und erweist sich gleichzeitig als so wenig fruchtbar, dass die meisten Versuche, ihn nachhaltig zu nutzen, gescheitert sind." Nur kurz werden der Niedergang der Regenwälder und die Folgen der Vernichtung skizziert, geht es doch v.a. um biologische Strukturen, die faszinierenden und hochkomplizierten Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen die atemberaubende Schönheit und den ungeheuren Einfallsreichtum der Natur. Auf den ersten Blick faszinieren die brillanten Farbaufnahmen, doch die spannenden Schilderungen der tagtäglichen Sensationen dieses Ökosystems stehen um nichts nach. Derart vermittelt dieses Buch ein neues tieferes Verständnis dieses Lebensraums und lässt verstehen, weshalb eine Nutzung im herkömmlichen Sinn so gut wie unmöglich ist, nicht ohne Möglichkeiten einer schonenden Nutzung aufzuzeigen.
Reichholf, Josef H.: Der unersetzbare Dschungel. Leben, Gefährdung und Rettung des tropischen Regenwaldes. München: BLV, 1990.207 S., DM 36,-/ sFr 31,90 / öS 280,80