Gerechter Lohn und das Recht auf Arbeit

Ausgabe: 1995 | 1

Der Herausgeber knüpft mit den in diesem Buch gesammelten" vier Gesprächen über Gerechtigkeit" an eine antike philosophische Tradition an, indem er Elisa Merten als eine Art "weiblichen Sokrates" Dialoge über Grundfragen der gegenwärtigen Sozial- und Moralphilosophie führen läßt. Im ersten Gespräch befassen sich Arbeitnehmer und -geber eines deutschen Kaufhauses mit der Frage nach gerechter Entlohnung, die - provokant zugespitzt - schlußendlich lauten könnte: "Darf jemand, der nicht arbeitet, auch nicht essen?"

Das zweite Gespräch entwickelt einzelne argumentative Stellungnahmen des ersten weiter und wirft die Frage nach dem Recht auf Arbeit für alle, nach einer gerechteren Umverteilung derselben sowie in der Folge nach einer möglichen Pflicht des einzelnen zur Arbeit auf. Die beiden folgenden Gespräche mit einem Pastor der Kreuz-Christi-Gemeinde appellieren zum einen an unsere je individuelle Verantwortung angesichts des Leidens in der (Dritten) Welt - und wir müssen uns fragen: "Gibt es eine moralische Verpflichtung zu helfen?", zum anderen an die Idee der Freundschaft mit anderen und sich selbst. In teilweise durchaus provokanten Thesen werden anhand von vier Diskussionsrunden  sozial- und geseIlschaftspolitisch relevante Fragen aufgeworfen, denen sich jede/r stellen sollte.

M.N

Pfannkuche, Walter: Wer verdient schon, was er verdient. 1994 Hamburg: Rotbuch. DM 16,90/sFr 14,-/öS 132; 174 S.