Vernetzung in Regionalen Wissenschaftszentren

Ausgabe: 1990 | 3

Der Autor, Professor für berufsbezogene Erziehungs- und Beratungsprozesse und u. a. Rektor der Fachhochschule Fulda, kritisiert den vorwiegend an ökonomischen Kriterien orientierten Wissenstransfer in unserer Gesellschaft und postuliert eine sozial-ökologische Informationsvermittlung, die sich in den Dienst gesellschaftlich relevanter Problemlösungen stellt und Bereiche wie Arbeit/Umwelt/Energie, alternative Produktion, Gesundheit und Soziales, Frieden, Demokratisierung u.ä. aufgreift. Da die vorhandenen Strukturen dieser Aufgabe nur ungenügend gerecht werden, entwirft Dehler das Konzept eines "Regionalen Wissenschaftszentrums ", in dem der Transfer und die Vernetzung dieses "Überlebenswissens" geschehen soll. Das Konzept ist bis in die Details von Rechtsform, Binnenstruktur, Finanzierung und Kooperationsebenen ausgearbeitet, darüber hinaus konkretisiert es der Autor exemplarisch für die Region Osthessen/Westthüringen und macht sich über ein "Bundeszentrum für Wissenstransfer" Gedanken. Es ist fraglich, ob ein organisatorisch so aufwendiges Projekt Träger findet oder ob nicht als Vorstufe kleinere Modelle (wie es in anderer Art die "Zukunftswerkstätten " sind) Größere Umsetzungschancen hätten. Der Idee wäre aber zu wünschen, dass sie nicht am Gruppenegoismus bestehender Institutionen scheitert, sondern eine Chance erhält.  

Dehler, Joseph: Wider die Verschwendung von Wissen. Vernetzung in Regionalen Wissenschaftszentren. 4. Aufl. Frankfurt/M: Verlag für akademische Schriften, 1990. 94 S., DM 8,-/ sFr 6,90 / öS 62,40