Um das Jahr 2000 werden etwa sechs Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Eine Milliarde mehr als heute wollen dann satt werden. Wird es den reichen Industriestaaten gelingen, gemeinsam mit den ärmeren und armen Völkern der »Dritten« oder »Vierten Welt« Boden und Wasser so viel Nahrung abzugewinnen, dass alle Menschen satt werden? Was braucht der Mensch zum Leben? Fragen, die der Autor letztlich mit einer zentralen Forderung zu beantworten sucht: Das Problem Bevölkerungsexplosion kann nur gelöst werden, wenn die Stabilisierung der Weltbevölkerung in der zweiten Hälfte des kommenden Jahrhunderts bei neun bis zehn Milliarden gelingt. In den nächsten 25 Jahren werden deshalb Familienplanung und Geburtenkontrolle in all jenen Regionen einzuführen sein, in denen die einfachen Reproduktionsraten überschritten werden. Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung aller Erdenbewohner ist jedoch Frieden, Gerechtigkeit und Teilen. Krusen, Leiter der »Generellen Planung« im Bonner Familienministerium, betont die Bedeutung regulierten Wachstums zwar zurecht, verdeutlicht aber zu wenig, wie sehr Hunger von Profitinteressen abhängt. A. Imfelds „Provokationen“ (1985) stellen das Thema umfassender dar.
Krusen, Felix: Ernährung 2000. Sechs Milliarden Menschen könnten satt werden. München: Olzog, 1986. 137 S.