Abfallentsorgungsverfahren

Ausgabe: 1990 | 3

Ein auf die Zukunft gerichtetes Abfallkonzept muss einerseits eine gesicherte Entsorgung gewährleisten und andererseits die Risiken für Leben und Gesundheit minimieren oder vermeiden. Diesem Ziel diente ein im Oktober in Berlin durchgeführtes Seminar gleichen Titels. Alle Beiträge dieser Veranstaltung sind hier in deutscher Übersetzung wiedergegeben. Dabei ergibt sich ein Überblick über die Risikobetrachtung und -bewertung im Bereich Abfall und Umwelt in verschiedenen Ländern der EG. Vorweg handelt es sich hauptsächlich um technische Beschreibungen der Risikoüberwachung und -beherrschung im Entsorgungsbereich. Interessant sind dabei v.a. ausländische Konzepte wie die Abfallbörse zur Verwertung von Industriemüll in Frankreich oder das Konzept des "Conseil General", der "zwischen der notwendigen ökonomisch-industriellen Entwicklung, den drängenden (...) Fragen der Bevölkerung und dem Schutz von Personen und Wohlstand" vermitteln soll. Vorgestellt wird auch ein Branchenkonzept als Hilfsmittel zur Erarbeitung von Strategien in der Sonderabfallwirtschaft, Möglichkeiten der Verringerung des Transportrisikos von gefährlichen Abfällen und ein "Parkhaus-Konzept" für Abfälle, für die es keine umweltverträgliche Beseitigungsmöglichkeit gibt. Es sind aber auch zweifelhafte Argumente am Beispiel einer Sondermüllverbrennungsanlage in Schottland zu lesen. Der Minimierung von Emissionsrisiken bei der Standortwahl von Abfalldeponien wird schließlich auch aus geologischer Sicht Aufmerksamkeit geschenkt. 

Abfallentsorgungsverfahren. Umweltentlastung durch Überwachung und Optimierung. Hrsg. v. Wolfgang Bünsow. Köln: Verl. TÜV Rheinland, 1990.256 S. (Forum Umweltschutz) DM 98,- / sFr 84,- / öS 764,40