Zur Lage der Welt 2011

Ausgabe: 2011 | 2

Es ist kein Zufall, dass das renommierte Worldwatch Institute in Washington D.C. seinen Bericht zur „Lage der Welt“ in diesem Jahr dem Skandal des Hungers widmet. Dass auf unserem Planeten genug für alle vorhanden ist, aber dennoch alle drei Sekunden ein Mensch an den Folgen von Unterernährung stirbt, ist untragbar. Umso mehr gilt es, Alternativen aufzuzeigen und einzufordern, so wie es dieser Band auf faszinierend vielfältige Weise tut. Vorwiegend in Form von Best-Practice-Berichten aus Afrika informieren namhafte ExpertInnen u. a. über neue Maßstäbe zur Bewertung des Erfolgs landwirtschaftlicher Entwicklung, berichten darüber, wie Gemüse zunehmend zum „Renner“ wird und zeigen, wie neue Verfahren und Kulturtechniken zur Sicherung von Artenvielfalt und besserer Ressourcennutzung (etwa von Regenwasser) führen – und so auch zum Klimaschutz beitragen. Dargelegt werden aber auch Hintergründe des „Hungermordes“, um sinngemäß Jean Ziegler zu zitieren: der Ausverkauf fruchtbarer Böden v. a. in Afrika oder das globale Marktversagen in Anbetracht drastisch ansteigender Nahrungsmittelpreise weltweit. Der abschließende Beitrag über Innovationen zum Verständnis komplexer Systeme macht deutlich, worauf es vor allem ankäme: den Blick auf den Zusammenhang, auf Solidarität und auf den Mut zur Veränderung. W. Sp.

 

 Zur Lage der Welt 2011. Hunger im Überfluss. Neuester Beginn gegen Unterernährung und Armut. München: oekom-Verl., 2011. 286 S., € 19,95 [D],  20,55 [A], sFr 33,90 ; ISBN 978-3-86581-241-4