Wissenstransfer mit Wikis und Weblogs

Ausgabe: 2011 | 1

Zwei zunehmend wichtiger werdende Anwendungen des sozialen Netzwerks sind Wikis und Weblogs, die sich durch ihre sogenannte „buttom-up Charakteristik“ auszeichnen. Diese ermöglicht es, sich in einem Netzwerk auf Basis persönlicher Präferenzen zusammenzuschließen, was wiederum für die User einen sozialen Nutzen wie etwa Kommunikation, Wissensbeschaffung oder Wissensspeicherung hat. Die Mitglieder dieser virtuellen Communities erzeugen dadurch eine bisher nie dagewesene Transparenz ihrer Aktivitäten, Interessen, Ziele und Emotionen. Durch gegenseitiges Verlinken von Inhalten und Kommentaren mittels RSS (XML basierendes Format, um Nachrichten und andere Web-Inhalte auszutauschen) kann mit Hilfe von Wikis und Blogs ein soziales Wissensnetzwerk aufgebaut werden, in dem die gemeinsam verfolgten Inhalte und die handelnden Personen mit ihren ähnlichen Interessen auch nach außen hin sichtbar werden.

 

Unternehmen bietet sich mit diesen neuen Medien die Möglichkeit, das vorhandene Wissen besser zu nutzen und die interne und externe Kommunikation zu optimieren. Als eine wesentliche Aufgabe gilt die Förderung eines aktiven Wissenstransfers zwischen den Mitarbeiter. Ob und wie Web 2.0 dazu einen Beitrag leisten kann, ist Gegenstand der vorliegenden Untersuchung, die einen systematischen Einblick in zwei technologische Wissenstransfer-Instrumente (Wikis und Weblogs) sowie in die Domäne des technologieorientierten Wissenstransfers gibt. Zudem werden konkrete Einsatzmöglichkeiten in einem unternehmerischen Umfeld dargestellt. Es geht dabei aber nicht nur um die technologische Seite, sondern um weitere für die Umsetzung relevante Aspekte wie Erfolgsfaktoren im Wissensmanagement, Mitarbeitermotivation, Best Practices sowie Usability-Tests. Was bleibt, ist das etwas ernüchternde Fazit, dass Weblogs nur durch intensive Werbung zu einem effektiven Instrument für den Wissenstransfer (vgl. S. 108) werden, zudem brauche man einen langen Atem, interessante Inhalte und Beharrungsvermögen. „Wiki und Weblog müssen als sozio-technische Systeme in einem klar definierten und abgegrenzten Anwendungskontext eingebettet sein.“ (S. 220) Die Studie weist ausdrücklich darauf hin, daß ein langfristiger Erfolg von Wiki und Weblog ausbleibt, wenn Wissenstransfer nur auf Freiwilligkeit, Altruismus, auf frühzeitige Anwender oder „Evangelisten“ setzt.

 

Stocker, Alexander; Tochtermann, Klaus: Wissenstransfer mit Wikis und Weblogs. Fallstudien zum erfolgreichen Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen. Wiesbaden: Gabler-Verl., 2010. 301 S., € 49,95 [D], 51,50 [A], sFr 84,90

 

ISBN 978-3-8349-2581-7