Die Folgen von Ozonloch und Treibhauseffekt

Ausgabe: 1990 | 2

Die Erde wird vom Fieber geschüttelt. Der Mensch ist ihr Krankheitserreger, der wie ein Süchtiger reagiert, "der die Folgen seines Handelns nicht bedenkt, sondern sich im Rausch befindet". Die Eigentherapie ist bekannter Maßen schwierig, aber gerade vom Erfolg der Selbstbehandlung hängt die Zukunft der Erde ab. Rabe beschreibt eingehend die Ursachen und Auswirkungen des Ozonlochs. Am Beispiel der ersten Warnungen vor Ozonabnahme durch FCKW und deren eventuellen Verbannung im Jahre 2000 zeigt er, wie sehr wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen und betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit weltweiter Zusammenarbeit. Die Spurengase Kohlendioxid, Methan, FCKW und Stickoxide werden in ihrer Wirkung als Katalysatoren für einen beschleunigten Abbau der Ozonschicht verantwortlich gemacht. Die nachweisbare Erwärmung ist Indiz für eine nahende Klimakatastrophe. Als Schwankungsbreite wird ein Temperaturanstieg von 1,5 bis 4,5 Grad C. angenommen. Die Folgen sind bereits bekannt. Sie reichen vom Anstieg des Wasserspiegels über die Verschiebung der Klimazonen bis zur Reduzierung von natürlichen Wasserspeichern. Für Rabe zeichnet sich aber vorerst noch keine Vermeidungsstrategie zur Verminderung des Risikos ab. Auch seine Therapievorschläge sind nicht neu: Energiesparen, Verbesserung der Energieausbeute, vernünftigere Verteilung der Nahrungsmittel und insgesamt ein anderes Verhalten der Verbraucher. Alles in allem keine Neuigkeiten, aber eine gut lesbare Zusammenfassung der Thematik. 

Rabe, Werner: Die Erde im Fieber. Die Folgen von Ozonloch und Treibhauseffekt. Göttingen: Lamuv, 1990. 1045., (Lamuv-Taschenbuch; 76) DM 9,80/ sFr 8,70 / öS 76,40