Technikbewertung in Politik und Wirtschaft

Ausgabe: 2001 | 2

Der Autor möchte mit diesem Buch begründete Aussagen und Empfehlungen zur Institutionalisierung der Technikbewertung liefern, aber auch Erkenntnisse über die Reichweite soziologischer Steuerungstheorien erörtern sowie über das Verhältnis von Akteuren in sozialen Systemen informieren. Er geht davon aus, dass weder die akteurslosen Systemtheorien noch „rational-choice“-Modelle die für die Technikbewertung wichtigen Fragen nach Handlungsspielräumen und die nach der politischen Verantwortung befriedigend beantworten können. Diese Ansicht spiegelt sich auch in allen Kapiteln wieder.

Mai diskutiert, inwieweit der Staat noch etwas zur Technikbewertung beizutragen hat bzw. dieses auch tun sollte und fragt danach, welche anderen Institutionen und Verbände dabei beteiligt sind. Als das wichtigste Ergebnis seiner Untersuchung sieht er, dass der Aspekte der Technikbewertung bei gesellschaftlichen Akteuren, die mit der Gestaltung und Anwendung von Technologien befasst sind, in verschiedenen Formen und in unterschiedlicher Intensität institutionalisiert sind (S. 180). Mai weist zudem auf die Verselbständigung der mit Technikentwicklung befassten Komplexe, befürwortet eine insgesamt zurückhaltende Rolle des Staates, plädiert jedoch für die konsequente Verankerung der Technikbewertung im Parlament. Da, wie Mai richtig anführt, von Vielzahl unterschiedlicher Akteure und deren Interessenslagen auszugehen sei, komme der Entwicklung und Anwendung geeigneter Kommunikationsformen große Bedeutung zu. Gefragt sei verstärktes Miteinander, und weniger Gegeneinader. A. M. L.

Mai, Manfred: Technikbewertung in Politik und Wirtschaft. Beitrag zum Problem ihrer Institutionalisierung. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2001. 220 S., DM 58,- / sFr 52,50 / öS 423,-