Nachhaltig investieren in Mikrofinanz

Ausgabe: 2012 | 2

Die Finanzkrise hat Projekten und Banken mit nachhaltigen Investitionsformen, wie etwa die deutsche GLS Bank, neuen Auftrieb gegeben. Bereits 1997 formulierte die Projektgruppe „Ethisch-Ökologisches Rating“ (EÖR) den so genannten „Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden“ für die Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen. Dieser ist u. a. Basis des Corporate Responsibility Ratings der oekom research AG in München, das heute von mehr als 60 institutionellen Investoren, Banken und Fondgesellschaften in acht Ländern angeführt wird. In der Buchreihe „Geld & Ethik“ werden Themen eines verantwortungsvollen Investments zur Diskussion gestellt. Veronika Fricke, Wirtschaftswissenschaftlerin und Franziskanerin, beschreibt in einem aktuellen Band die Möglichkeiten und Chancen von Mikrokrediten, die als neues Instrument der Entwicklungszusammenarbeit hochgelobt werden. Die Expertin sieht die Vorzüge dieser Finanzierungsform – z. B. wurde untersucht, dass Mikrofinanz-Projekte kaum von den Finanzkrisen erschüttert wurden –, sie fordert aber ebenfalls strenge Ratings für Mikrokreditunternehmen, da diese ja längst den Non-Profit-Bereich übersteigen. Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangen den Analysen von Fricke angeschlossenen Kommentare von MISEREOR, oekom research sowie den Finanzexperten Johannes Hoffmann und Gerhard Scherhorn. H. H.

 

 

 

Fricke, Veronika: Nachhaltig investieren in Mikrofinanz. Erkelenz: Altuis-Verl., 2011. 224 S., € 24,90 [D], 25,60 [A], sFr 33,60

 

ISBN 978-3-932483-38-7