Konzepte der Elektromobilität und deren Bedeutung für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt

Ausgabe: 2013 | 3

Bei diesem von der Arbeiterkammer Wien herausgegebenen Heft zur Tagung „Öffentlicher Verkehr hat Zukunft!“ handelt es sich wohl eher um ein politisches Sonntagsmanifest als um einen konstruktiven Vorschlag zur Mobilität der Zukunft. Bekenntnisse zur Schiene (zu hören von Bundes-Verkehrsministerin Doris Bures) sind schnell geäußert. Man hört sie wohl, allein es fehlt der Glaube an die Umsetzung im Einzelfall. Auch selbst gibt man sich gar nicht so optimistisch wie im Titel, wenn eingeräumt wird, dass die Rahmenbedingungen in Zeiten knapper Kassen und überzogener Liberalisierungsvorgaben von europäischer Ebene ohnedies schwierig seien.

Interessant hingegen ist das vorgetragene „Plädoyer für eine Bürgerbahn“ von Winfried Wolf. Damit ist eine Eisenbahn im Nah-, Regional- und Fernverkehr gemeint, die demokratisch strukturiert und in öffentlichem Eigentum ist. Schließlich liefert Markus Maibach noch Best Practice Beispiele aus der Schweiz. Er zeigt, dass dort die Bahn fünf Mal stärker gewachsen ist als die Straße und belegt auch mit dem Kostendeckungsrad (im Mittel von 60%) die Erfolgsgeschichte des schweizerischen Öffentlichen Verkehrs. A. A.

Mobilität: Zukunft

Öffentlicher Verkehr hat Zukunft! Herausforderungen und Gefahren für den Öffentlichen Nahverkehr in Österreich. Tagungsband. Hrsg. v. d. Kammer für Arbeiter und Angestellte. Wien, 2013.

 

 

Zukunft Elektromobilität

In einer Studie des TAB (Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag) werden die Elektromobilität und deren Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Gestaltung des Personen- und Güterverkehrs analysiert. Berücksichtigt man Prognosen – einige Analysen sprechen sogar von einer Verdopplung des globalen Fahrzeugbestands bis 2030 – dann  wird die Elektromobilität im Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität (NEP) zu einem wesentlichen Element künftiger Verkehrskonzepte. „Als Zielsetzung ist in Abstimmung mit der Industrie ein Bestand von mindestens 1 Mio. Elektrofahrzeugen bis 2020 und mindestens 6 Mio. bis 2030 in Deutschland festgelegt worden.“ (S. 5) Im vorliegenden Arbeitsbericht werden sowohl die technologischen Herausforderungen (Batteriezellen) als auch die Marktsituation für Elektrofahrzeuge (mit Markthochlaufszenarien für Deutschland) und Internationale Politikmaßnahmen (Förderprogramme u. a. in den USA, China, Südkorea) analysiert und die ökologischen Auswirkungen von Elektrofahrzeugen sowie deren Vorteile bei der Lärmreduktion untersucht.

Die gesamtwirtschaftlichen Analysen weisen auf positive Auswirkungen durch Elektroautos hin, so die Autoren der Studie. Das Ziel, bis 2020 1 Mio. Elektrofahrzeuge in Deutschland auf die Straßen zu bringen, scheint unter den aktuellen Rahmenbedingungen und ohne deutliche Kauf- oder andere Anreize jedoch nur schwer erreichbar zu sein. (S. 270) „Insgesamt wird deutlich, dass die Potenziale und Herausforderungen der Elektromobilität nur aus einer umfassenden und langfristigen Perspektive angemessen bewertet werden können.“ (S. 16) Unbestritten bleiben die ökologischen Vorteile und wirtschaftlichen Chancen dieser neuen Mobilitätsvariante. A. A.

 

 Konzepte der Elektromobilität und deren Bedeutung für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Innovationsreport. Hrsg. v. Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Dt. Bundestag. Berlin, 2012. 303 S. (Arbeitsbericht; 153)