Im Juni 2013 veröffentliche Glenn Greenwald die ersten NSA-Dokumente aus dem Archiv des Whistleblowers Edward Snowden. Diese Enthüllungen „lenkten die weltweite Aufmerksamkeit auf die Gefahren der allgegenwärtigen staatlichen Überwachung und deren durchgängige Geheimhaltung“ (S. 353). Im Gefolge der Veröffentlichungen bringt der Publizist Greenwald das Ganze von der amerikanischen Regierung geschaffene System der Massenüberwachung ans Licht. Wir alle wissen nun, dass es keine Privatsphäre mehr gibt und die Meinungsfreiheit der Sicherheit geopfert wurde. Der Autor zeigt, wie die US-Regierung spätestens seit dem 11. September 2001 im Namen der „nationalen Sicherheit“ mit allerlei Sonderrechten die Verfassung und die darin verbrieften Bürgerrechte aushöhlt.
Diese spannend zu lesende Kriminalgeschichte über die Machenschaften der US-Geheimdienste ist inzwischen hinlänglich bekannt und soll hier nicht vertieft werden. Wichtig scheint uns der Blick darauf, was getan werden kann, um die Privatsphäre im Internet zurückzuerobern und der staatlichen Überwachung Grenzen zu setzen.
Zunächst gelte es, eine neue Internet-Infrastruktur aufzubauen, bei der der Datenverkehr nicht mehr über die USA läuft. Zweitens soll jeder User Verschlüsselungsmethoden und Browser-Anonymisierer benutzen. Abgesehen von der Transparenz und der Reformen auf Regierungsebene haben Snowden und andere Whistleblower vieles vorangebracht, meint der Autor. „Er hat ein Leitbild geschaffen, das andere anregen kann; zukünftige Aktivisten werden seinem Vorbild folgen und seine Vorgehensweise weiterentwickeln.“ (S. 360) Alfred Auer
Greenwald, Glenn: Die globale Überwachung. Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen. München: Droemer-Verl., 2014. 365 S., € 19,99 [D], 20,60 [A] ; ISBN 978-3-426-27635-8