Umweltschutz eine Sache von Unternehmen und Chefs?

Ausgabe: 1988 | 3

Der Gründer von „Future e. V.", Klaus Günther, äußert sich zum Verhältnis von Umweltschutz und Marktwirtschaft. Das Motto lautet: "Der Staat setzt die Ziele, die Methoden findet der Markt". Alleinige Problemlösungskompetenz liegt nach Ansicht Günthers bei den Unternehmen und deren Führungskräften.

Aus der "Broschüre des Förderkreises Umwelt Future e. V." sind die Schwerpunkte, Mitgliederinitiativen und Projekte zu entnehmen. Umweltschutz wird als Teil der Unternehmen-Strategie verstanden. Vor allem geht es dem Verein um einen integrierten Umwelt- Schutz, d. h. neben Beseitigung, Umwandlung, Reinigung und Rückholung wird verstärktes Augenmerk auf die frühzeitige Vermeidung von schädlichen Umwelt-Wirkungen gelegt. Weiters vermittelt „Future" auch Know-how über ökologische Management-Konzepte in diversen Veranstaltungen und entwickelt Konzepte für Mitarbeiter Umweltschulungen. Schließlich unterstützt „Future" Forschungsprojekte zur Verbesserung der Umwelt-Qualität in Zusammenarbeit mit Hochschulen und anderen Institutionen.

Die Analyse von Wolfgang Kessler geht auf die Gründung der zwei Vereine "Baum" (Arbeitskreis für umweltbewußtes Management) und „Future" ein. Er fordert in diesem Zusammenhang die Regierung auf, diese Initiativen durch veränderte Rahmen-Bedingungen zu unterstützen. Im Überblick werden außerdem noch die Ziele der "grünen" Unternehmer dargestellt.

Ob das von Günther reformierte System der Marktwirtschaft in der Lage ist, sich in Richtung einer tatsächlich sozialen(Markt-)Wirtschaft mit ökologischer Ausrichtung zu entwickeln, ist natürlich mehr als fraglich. Eine Verbesserung der Umwelt-Qualität mit dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit zu erreichen, gilt hier als zumindest diskussionswürdig. Darauf geht jedoch die Analyse mit keinem Wort ein.

Biotope Unternehmer. Umweltschutz ist Chefsache - so sehen es jedenfalls die Unternehmer, die sich im Förderkreis „Future" zusammengeschlossen haben. In: Dokument & Analyse. 1988, Nr. 8, S. 25-28