Sustainable Global Communities in the Information Age

Ausgabe: 1998 | 2

Dieses Buch bietet 20 Visionen für das 21. Jahrhundert, erarbeitet von 24 Experten aus allen Winkeln des globalen Dorfes. Es ist ein erstes gemeinsames Produkt einer kleinen Gruppe von Zukunftsdenkern, die auf der Insel Awaji, Japan, zusammengekommen ist, um vom 16.-19. August 1993 ein erstes Seminar "World Futures Creating" zum Hauptthema "Erneuerung der Gemeinde zum nachhaltigen globalen Dorf" abzuhalten.

Vorgestellt werden neuerdings sich entwickelnde Wissensgebiete (etwa Mechatronik), vor allem aber neue Konzepte und Modelle alternativen Lebens wie das Gemeindegrund-Treuhand-Projekt in den USA. die japanische Furusato-Vision der Dorferneuerung, zukunftsträchtige Neustrukturierung in indischen Dörfern, nachhaltige Gemeindeentwicklung auf den Philippinen, die Zukunft Mikronesiens in Asien und im Pazifik und die australischen Pläne zu der weltweiten Vernetzung der örtlichen Gemeinden. Im ersten von insgesamt vier Abschnitten werden Grundlagen und Methoden der Zukunftsforschung im Hinblick auf die planetare Herausforderung in den Blick genommen. So geht es etwa darum, Anspruch und Qualität der Zukunftsforschung und die erforderlichen Kompetenzen der Zunft zu sondieren. In diesem Zusammenhang erfährt etwa auch das (mittlerweile eingestellte) FUTURESCO-Projekt der UNESCO eine kritische Würdigung.

Der zweite Teil deckt v. a. neue Rahmenbedingungen für die eine nachhaltige Gemeindeentwicklung und -verwaltung ab, wobei etwa das vom Herausgeber entwickelte Konzept einer ”Global-Village-Eccnomy" („MuRatopia-Wirtschaft")vorgestellt wird. Zehn konkrete Formen der Umsetzung von "Globalem Denken und lokalem Handeln" stehen im dritten Abschnitt zur Diskussion, wobei insgesamt überrascht, wie weit entwickelt sowohl das Wissen als auch die Handlungskompetenz vieler Initiativen (ob in den USA. Korea. Indien, China oder Australien) ist. Bei allen kulturellen und ökonomischen Unterschieden verbindet die Einsicht, daß zukunftstaugliche Entwicklung ohne aktive Einbindung möglichst vieler nicht gelingen kann.

Abschließend werden Pläne zur Errichtung eines Instituts für zukunftsorientierte Studien und nachhaltige Gemeindeprojekte auf der Insel Awaji vorgestellt. Neben den komplexen (und komplizierten) Zusammenhängen von Mensch - Natur und Technik, will man sich insbesondere der Erforschung sozialer Netze und der Weiterentwicklung der Demokratie widmen.

Insgesamt ein gleichermaßen faszinierender wie facettenreicher Band, der eine Vielfalt zukunftsorientierter Projekte in den Blick nimmt, die auch hierzulande eine breitere Öffentlichkeit verdienen.

Sustainable Global Communities in the Information Age. Visions from Futures Studies. Hrsg. v. Kaoru Yamaguchi. London: Adamantine Press, 1997. 218 S., DM 38,60/ sFr 35,80 / öS 281,-