SCOPE-Bericht: Auswirkungen eines Atomkrieges

Ausgabe: 1987 | 1

Die Atomwaffen-Arsenale der NATO und des Warschauer Paktes zählten 1985 etwa 24.000 strategische und Gefechtsfeldwaffen mit einer Gesamtsprengkraft von ca. 12.000 Megatonnen (MT) TNT. Bereits eine MT enthält ungefähr die 100.000fache Sprengkraft der größten im Zweiten Weltkrieg eingesetzten konventionellen Bombe. Die globale Kapazität von 12.000 MT kommt der Wirkung von nahezu einer Million Hiroshima-Bomben gleich. Die Studie befasst sich mit den möglichen Auswirkungen eines Atomkrieges auf das Klima und den sich daraus ergebenden Folgen für die Ökosysteme der Erde. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die indirekten Wirkungen eines atomaren Schlagabtausches auf Klima und Umwelt mindestens ebenso vernichtend wären wie die direkten Effekte der Atomexplosionen. Neben einer Schwächung der Sonnenstrahlung wären großräumige Wetterstörungen und eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre die Folgen. Der SCOPE-Bericht verdeutlicht die globale Abhängigkeit aller Menschen voneinander und verlangt neue weltweite Initiativen zur Verhinderung eines Atomkrieges. 

Schwarzer Himmel. Auswirkungen eines Atomkrieges auf Klima und globale Umwelt. Kurzfassung des SCOPE-Berichts »Environmental consequences of nuclear war« Paul J. Crutzen; Jürgen Hahn (Hrsg.). Frankfurt/Main: S. Fischer, 1985.239 S.