Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt

Ausgabe: 1989 | 4

Untersucht wird das Zusammenspiel von Strategie und Ökonomie, "die derzeitige Disparität zwischen den militärischen und wirtschaftlichen Gewichten der Großmächte (...), und die Folgen für das Potential der fünf großen politisch-ökonomischen ,Machtzentren' China, Japan, die EG, die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten". Ausgangspunkt der Überlegungen Kennedys ist die Annahme, daß es eine Dynamik der Veränderung gibt, wie die Entwicklungen der letzten fünf Jahrhunderte zeigt. Trotzdem ist sich der Autor bei seinem Ausblick auf das 21. Jahrhundert bewußt, daß dieses Kapitel "mit der Weisheit des Rückblicks" geändert werden muß, "es wäre überraschend, wenn dieses Kapitel unversehrt überlebt". Kennedy rechnet mit anhaltendem Wirtschaftswachstum und einem Anstieg der Militärausgaben. Der weitere Aufstieg Chinas und Japans steht einem relativen Abstieg der USA und der UdSSR gegenüber. Die Rolle Europas ist schwierig zu prognostizieren, zu viele Einflußfaktoren trüben das Bild. Insgesamt-wird von den Regierungen im 21. Jahrhundert gefordert, für militärische Sicherheit zu sorgen, die sozioökonomischen Bedürfnisse der Bürger zu befriedigen und gleichzeitig einen relativen wirtschaftlichen Abstieg zu vermeiden.

Kennedy, Paul: Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500 bis 2000. Frankfurt/M.: S. Fischer, 1989. 973 S.