New Work. Wie man in Zukunft Karriere macht

Ausgabe: 1997 | 2

Der Autor, als PM-Redakteur seit Jahren auf Aspekte der Berufs- und Arbeitswelt spezialisiert, spricht von "Krise der Arbeit" und zitiert den britischen Soziologen Ch. Handy, der mutmaßt, daß "wir uns auf dem Weg in die Zukunft verirrt" hätten. Der Problemkreis "Arbeit" sei aber, so Scheppach, eine zu lösende Aufgabe. In den ersten Kapiteln wird das zu erwartende Arbeitsmarktszenario vorgestellt das für die Arbeits- und Sozialgemeinschaft vorerst nicht besonders rosig aussieht, da die herkömmlichen Kategorien nicht mehr stimmen. Das größte Handicap ist die Arbeitslosigkeit die einst durch Ankurbeln der Wirtschaft zurückzudrängen war, während dieser Ansatz heute oft Menschen ”freisetzt". Der größte Teil der zukünftig noch vorhandenen (entstehenden) Arbeitsplätze wird von Wissen, Information und dem damit in Verbindung stehenden technischen Equipment geprägt sein. Gefragt sind vor allem Eigeninitiative und Solidarität, um Arbeit Zeit und Einkommen so aufzuteilen, daß es zu einem sozial verträglichen Ausgleich kommt. Im folgenden skizziert Scheppach "Visionen zur kreativen Karriere", wobei er sich auf den Pädagogen N. Dishongh beruft, der jugendlichen "Störenfrieden" einen Weg zur aktiven, wenn auch kritischen gesellschaftlichen Integration ebnete, indem er "an sie glaubte". Der Wille zu Nonkonformismus, kompromißlosem zukunftsorientierten Handeln sowie die Fähigkeit, die eigenen Visionen für sich und die ”MitarbeiterInnen" in motivierende Bilder zu kleiden, sei, so Scheppach, der Umsetzung förderlich. Der Prozeß der Visionsgestaltung wird in 8 Schritten beschrieben: Analyse der Vergangenheit, Festlegung der eigenen Ziele, Formulierung des konkreten Projektes, wiederholtes Überprüfen der Entstehungsgeschichte und der Erscheinungsbilder der Vision. Sie evozieren positive Erwartungen in und an die Zukunft, die (für die potentiellen Mitgestalter) einladend und mobilisierend wirken. Aufgrund solcher Strategien können neue Arbeitsplätze entstehen, die Scheppach mit konkreten (Ausbildungs)lnformationen von A wie „Aqua-Cultivateur" bis W wie "Workscientist" auflistet und beschreibt. Die zentralen Arbeitsbereiche sind dabei: Elektronisch zu (v)erarbeitende Informationen (z, B. Dokumentar, Studiumvermittler), soziale Beratung und Weiterbildung (z, B. Chaos-Creator, Ehefrust-Consultant oder Freizeitberater),Öko- und Umweltberatung sowie historisch eher rückgewandte Serviceleistungen (wie sie von "Ritualisten" oder dem „Phantasy-Talker" angeboten werden). S. Sch.

Scheppach, Joseph: New Work. Wie man in Zukunft Karriere macht. Hrsg. v. Matthias Horx. Düsseldorf (u.a.): Metropolitan-Verl., 1997. 223 S. (Leben im 21. Jahrhundert: Die Zukunftsbibliothek) DM 45, - / sFr 42, - / öS 329