Herausforderung Fairer Handel

Ausgabe: 2002 | 4

Als „Symbol der bestmöglichen Praxis“ (S. 42) bezeichnen die Herausgeber dieses Jahrbuchs den Fairen Handel. 12 Fair-Handelsorganisationen in neun europäischen Ländern gehören mittlerweile der European Fair Trade Association an. Das Ziel ist eine Handelspartnerschaft, „die auf Dialog, Transparenz und Respekt basiert, und nach größerer Gleichheit im internationalen Handel strebt“ (S. 26).

Im vorliegenden Jahrbuch werden die „Geschichten“ einzelner Produkte – der Lebensmittel Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Bananen und Reis sowie jene von Handwerkserzeugnissen, Tropenholz, Baumwolle und Textilien beschrieben. Es gibt aktuelle Informationen über Trends am Weltmarkt, die Situation der Bauern und Produzenten sowie über die ProjektpartnerInnen des Fairen Handels.

Ein Beitrag thematisiert die Chancen und Grenzen der an Bedeutung gewinnenden Sozial- und Ökolabel, die – sofern sie von den Unternehmen selbst erstellt werden – meist hohe Unverbindlichkeit aufweisen. Die Vereinigungen für Fairen Handel können nur beispielgebend wirken. Das Jahrbuch enthält daher auch politische Forderungen nach einem gerechteren Weltwirtschaftsystem: dazu gehören eine Stabilisierung des Rohstoffmarkts, die Kontrolle der Spekulanten und Multis, die Abschaffung von Handelsbarrieren durch die reichen OECD-Staaten insbesonde-re für Produkte mit höherem Verarbeitungsgrad („Tarifeskalation“), der Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit sowie nicht zuletzt mehr Transparenz bei Handelsabkom-men und die Förderung der gleichberechtigten Beteiligung der Produzenten. Mehr dazu unter www.eftafairtrade.org. H. H.

Herausforderung Fairer Handel. Fair Trade Jahrbuch 2001-2003. Hrsg. V. d. European Fair Trade Association (EFTA). Red. Jean-Marie Krier. Maastricht: Eigenverl., 2002. 212 S., € 10,-