Future Company

Ausgabe: 2012 | 1

Fit für die Zukunft, so wünschen sich die meisten Führungskräfte ihr Unternehmen. Eine kalkulierbare Zukunft scheint aber angesichts der schnelllebigen, hochkomplexen Unternehmensumfelder immer schwieriger erreichbar. Das Zukunftsinstitut um Matthias Horx bietet dazu Hilfestellungen auf verschiedensten Ebenen an und sieht wie immer vor allem in der Krise eine Chance: „Krisen sind, im menschlichen Leben wie in der Ökonomie, immer ein Zeichen dafür, dass etwas nicht mehr so funktionieren kann wie früher.“ (S. 4) Klar ist nur eines, künftig gelten völlig neue Spielregeln und Gesetze. Auch den Staat und die supranationalen Organisationen sieht Horx im Vorwort über den „kreativen Kapitalismus“ der Zukunft in der gegenwärtigen Situation in einer neuen Rolle. Sie können zwar den Markt nicht vollständig regeln, aber doch darauf achten, dass Spielregeln befolgt werden. Die Ökonomie der Zukunft zeichnet sich durch andere Organisationsmodelle aus: Die bisherige Pyramidenstruktur wird durch Netzwerke ersetzt. Und nicht zuletzt ist die Wirtschaft der Zukunft eine Kulturaufgabe, welche auch ein neues gesellschaftliches Wertesystem beinhaltet. „Im Übergang zur Kreativ-Ökonomie sucht die ganze Gesellschaft nach einem neuen Wohlstandsbegriff. Unternehmen haben bei dieser Suche eine entscheidende Rolle“ (S. 9). In der schönen neuen Zukunftswelt wird die vorherrschende Firmenkultur das „partizipatorische Unternehmen“ mit neuen Teilhaberschaftskonzepten und einer authentischen Kommunikation sein.

Auf dem Weg zur Kreativen Ökonomie

Die zentrale Frage lautet, wie schaffen es Unternehmen, die bevorstehenden Herausforderungen auf dem Weg zur kreativen Ökonomie zu bewältigen. Dabei geht es um sechs relevante Handlungsfelder, in denen sich in den nächsten Jahren die Zukunftsfitness der Unternehmen entscheidet. Um es kurz zu machen, es braucht Visionäre und Kollaborateure, eine nachhaltige Mitarbeiter-Strategie im „War for Talents“, neue Anreizsysteme als Motivation für Mitarbeiter, neue Formen der Kommunikation und Kreativität sowie Unternehmen, die global vernetzt, lokal verortet und open-minded bei der Kommunikationsstrategie agieren.

Future Company Check

Über 60 Darstellungen von Unternehmen, die auf dem Weg in ein neues Ökonomie-Zeitalter beispielhaft vorangehen, untermauern neben vielen Zahlen und Fakten die Thesen der Autoren Oliver Dziemba (Lebensstilforscher und Konsumexperte) und Andreas Steinle (Geschäftsführer des Zukunftsinstituts). Jedes Kapitel wird durch „To Do’s“ ergänzt. Schließlich wurde mit einem großen Unternehmensstil-Test, dem sogenannten Future Company Check in Zusammenarbeit mit der „reflact AG“ mithilfe eines Online-Fragebogens (erging an über 1.000 Teilnehmer) ermittelt, wie stark der Megatrend New Work in der Unternehmensrealität angekommen ist. „Über die Hälfte der befragten Firmenchefs gibt an, dass ihr Unternehmen eine klar formulierte Zukunftsvision habe. Mit abnehmender Hierarchiestufe wird der Zukunftsoptimismus deutlich geringer: Nur ein Drittel der befragten Angestellten meinen, in einem Unternehmen mit Zukunftsvision tätig zu sein.“ (Vgl. www.zukunftsinstitut.de/...) Der Future Company Check begleitet und ergänzt die vorliegende Studie, kann aber über ein Online-Tool selbst in etwa 20 Minuten ausgefüllt werden. Auf www.futurecompany. de erhalten Sie nach Beantwortung der Fragen eine Auswertung. Abschließend sei noch auf den kürzlich erschienenen Trend-Report 2012 aus dem Zukunftsinstitut hingewiesen, der zum neunten Mal erscheint und zehn Trendentwicklungen - von Self- Tracking (Auf dem Weg in die Feedback-Gesellschaft) über Open Source City (Städte von morgen) bis zum Neuen Jugendstil (Early Adulting als Ziel der nächsten Generation Jugendlicher) - beschreibt, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Wie die zuvor genannten Studien ist auch dieser Report über www.zukunftsinstitut.de erhältlich. A. A. 

Dziemba, Oliver; Steinle, Andreas: Future Company. Die Zukunft der Unternehmenskulturen. Wie Sie Ihr Business fit für die Ökonomie von morgen machen. Kelkheim: Zukunftsinstitut, 2010. 124 S., € 220,- ; ISBN 978-3-938284-53-7 (Bestellung unter www.zukunftsinstitut.de)