Die Umweltsünden der Bundeswehr

Ausgabe: 1989 | 1

Nach der "Ökologischen Verweigerung" von Gunar Seitz (siehe PZ 3/1987*121) ein weiterer Beitrag zum Thema Militär und Umweltzerstörung. Pointiert und dennoch nicht übertrieben, formuliert der Herausgeber, daß die Bundeswehr das Land als "Kampfzone" mißbraucht, und dementsprechend ganze Regionen für ihre Zwecke verändert. Unter dem Titel "Täuschen und Tarnen" setzt Gerd Schuster, der sich schon im April 1987 in der Zeitschrift “Natur" zu diesem Thema geäußert hatte, seine Auseinandersetzung mit der Umweltzerstörung durch das Militär fort. Durch zahlreiche Daten und Fakten wird im Kapitel "Der Preis der Freiheit" nachgewiesen, daß kaum ein anderes Land durch die von Staats wegen verpflichteten Garanten unserer Sicherheit derart zerstört wird. Das Ausmaß der alltäglichen Umweltbelastungen schildern u. a. Franziska Heinen und Holger Meinig. Mutig und konsequent ist der Beitrag eines Berufssoldaten, der i 5 Jahre gedient hat: Die Bundeswehr müsse sich entweder ökologischen Erfordernissen anpassen oder abgeschafft werden. Die verhängnisvollen Auswirkungen des militärischen Alltags Unfälle, Abstürze, Lärm- und Umweltbelastungen können nicht mehr vom Tisch gewischt oder ignoriert werden. Vereine wie die Arbeits- und Forschungsstelle "Militär, Ökologie und Planung" (MQP), Postfach 100 217, 0-4600 Dortmund 1, oder die von Gunar Seitz geleitete Informationsstelle für ökologische Kriegsdienstverweigerung beschäftigen sich engagiert-kritisch mit dieser Thematik.

Natur ohne Frieden. Die Umweltsünden der Bundeswehr: Militär kontra Natur. Hrsg. von Olaf Achilles. München: Droemersche Verl.-anst., 1988. 271 S.