Dem Frieden entgegen. Ein Lesebuch

Ausgabe: 1989 | 4

Biermann und Honecker in einem Band? Genaueres Hinschauen zeigt, wie es geht: die Biermann-Texte sind von 1965 und 1968, Honeckers Beitrag ist kurz und harmlos, der Autor mittlerweile abgesetzt. Ansonsten sind sie alle da, die Texte, die des um Sinn bemühten Deutschlehrers Herz höher schlagen lassen: Claudius bis Christa Wolf, Hermlin und Kunert vereint, ein Stück Papst-Enzyklika und ein Auszug aus der Schlußakte von Helsinki dazwischen; und dank der Kürze der 100 Texte ist der Band sicher auch geeignet für das, wofür er gedacht ist, nämlich für den Deutschunterricht mit fremdsprachigen Schülern. Das international besetzte Redaktionskomitee hat sich demgemäß um eine schulischer Verwendung entgegenkommende Einteilung bemüht. Die Signatur von Krieg und Frieden, ”Stimmen d.er Menschlichkeit, neue Hoffnung und Frieden als Ziel der Geschichte seien exemplarisch genannt. Das Problem der Anthologie: sie ist so handlich, daß sich Kritik leicht dem Vorwurf der Kleinlichkeit aussetzt. Die Texte sprechen stark genug für sich.

Dem Frieden entgegen. Ein Lesebuch mit 100 Texten aus fünf Jahrhunderten. Internationaler Deutschlehrerverband (Hrsg.) Leipzig (u. a.): Verlag Enzyklopädie (u. a.), 1989. 176 S., DM 14,80 / sfr 12,50 / öS 115,40