Das große Jagen

Ausgabe: 2004 | 2

 Der Journalist und Autor (zuletzt „Das Verschwinden der Heimat“, 2000) beschreibt auf streckenweise sehr amüsant-ironische Weise die vielen Facetten unserer „Erfolgsgesellschaft“ - Boris Becker und Oliver Kahn sind ihm dabei nur zwei schillernde Symbolfiguren. Die veränderten Formen des demonstrativen Konsums durch Eigeninszenierung („In ist wer drin ist“) kommt ebenso zur Sprache wie der Kult von der Machbarkeit des Erfolgs, der Zufall oder Glück zum Verschwinden bringt, und damit Scheitern immer nur als persönliches Versagen sieht. Am Ende interessieren den Autor jene Krisen, die entstehen, wenn der Erfolg ausbleibt. Ein leicht lesbarer Spiegel der erfolgshungrigen Society, der freilich nur einen Aspekt der (deutschen) Gesellschaft der Gegenwart erhellt. Doch mehr hat der Autor auch nicht gewollt. H. H.

 

Hecht, Martin: Das große Jagen. Auf der Suche nach dem erfolgreichen Leben. München: dtv, 2004. 199 S. € 14,50 [D], € 15,- [A], sFr 25,20 ISBN 3-423-24388-0