Das 20. Jahrhundert

Ausgabe: 2000 | 2

Ein Jahr lang lief in der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ eine Serie, bei der in einer Kombination von großen Grafiken und prominenten Beiträgen Analysen des 20. und Ausblicke ins 21. Jahrhundert vorgestellt wurden. Die vorliegende Zusammenfassung legt die einzelnen Aufsätze und Schautafeln noch einmal in kompakter Form vor. Es ist auch in Ansätzen kaum möglich, die fast 60 Beiträge   das prominente Aufgebot an Autoren reicht von Nelson Mandela bis Javier Solana, von Alfvin Toffler bis Lester Thurow, von Ernst U. v. Weizsäcker bis Freda Meissner-Blau   und 22 Schautafeln an dieser Stelle angemessen vorzustellen. Deshalb kann und will diese Rezension nur eine kleine Anregung bzw. Empfehlung zur Lektüre dieser über den Tag hinaus aktuellen Serie sein. Gewiss, manche Beiträge mögen Anlass zur Kritik geben, etwa wenn Francis Fukuyama zum kapitalistischen System keine Alternative sieht, Lester Thurow die ehemaligen Ostblockländer in Europa für einen Wachstumsmotor hält oder Stephen Hawking erwartet, dass die Wissenschaft einen höher entwickelten Menschen schaffen wird. Andere Essays bzw. Interviews wiederum mögen unwidersprochen bleiben, wie die Anregung von Gerhard Amendt für eine Neuorientierung der geschlechtsspezifischen Arbeits- und Rollteilung oder die Ansicht von Ernst U. v. Weizsäcker, der am Beispiel Deutschland zeigt, dass eine Versorgung ohne Atomkraft möglich ist (auch wenn der Atomausstieg noch Jahrzehnte dauern wird).

Nato-Generalsekretär Javier Solana spricht von einer „neuen Qualität der Sicherheit im 21. Jahrhundert“, deren tragendes Element die europäische Integration ist. Seine Vorstellungen eines umfassenden Sicherheitskonzepts sehen eine erweiterte Nato vor, „die alte Grenzen überwindet und das Vertrauen der neuen Demokratien im Osten Europas“ stärkt.

Das Internet als Beispiel für den Fortschritt in der Informationstechnologie, so die Aussage des Zukunftsforschers Alvin Toffler, zeigt, wie radikal die Macht des Einzelnen wächst. Ihm schwebt für die Zukunft eine Art „practopia“ vor, ein Zusammenleben, das auf praktischen Werten und auf der ungeheuren Vielfalt dieser Welt basiert.

Schautafeln finden sich u. a. zu den Themenbereichen Epidemien, steigende Lebenserwartung, Ungleichheiten, bedrohte Tierwelt oder zu Stadtentwicklung. Weitere Zusammenfassungen in der Reihe „Standard thema“ sind geplant und lassen wiederum eine spannende Lektüre erwarten. A. A.

Das 20. Jahrhundert. Prominente Autoren blicken zurück und erklären die Zukunft. Föderl-Schmid, Alexandra (Red.). Wien: Der Standard, 2000. 82 S. (Der Standard thema)